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Jetzt NABU-Mitglied werden!Windenergie muss naturverträglich ausgebaut werden
NABU-Hintergrundpapier zeigt aktuellen Handlungs- und Forschungsbedarf
27. Februar 2019 – Für eine naturverträgliche Energiewende brauchen wir beim Ausbau der Windenergie künftig mehr Qualitätssicherung und Transparenz bei Planungs- und Genehmigungsprozessen und mehr verbindliche Beteiligung vom Naturschutz. Denn Negativbeispiele bei der Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen an Land und auf See und die fehlende Berücksichtigung zentraler Naturschutzstandards führen nach wie vor zu Konflikten und Auseinandersetzungen um Einzelstandorte.
Eine Orientierung bei Naturschutzfragen – im Rahmen der Ausbauziele für erneuerbare Energien bis 2050 – bietet das neue NABU-Hintergrundpapier „Naturverträgliche Nutzung der Windenergie an Land und auf See“. Dieses erweitert das gleichnamige Positionspapier (2017) und geht auf dessen Kernforderungen und die Diskussionen dahinter im Detail ein. Dabei geht es vor allem darum, auf jene Stellschrauben aufmerksam zu machen, die aus NABU-Sicht in Gang gesetzt werden müssen, um die nötige Qualitätssicherung bei Planung und Genehmigung von Windenergieanlagen zu gewährleisten und zugleich die Planungs- und Rechtssicherheit für den Ausbau zu erhöhen.
Darüber hinaus werden aktuelle Dialoge im Spannungsfeld Windenergie und Naturschutz aufgegriffen, Forschungserkenntnisse und Datengrundlagen zu den Auswirkungen von Windenergie auf Tierarten und Gebiete aufgezeigt und der entsprechende Handlungs- und Forschungsbedarf für eine naturverträgliche Windenergie benannt.
Energiewende nur naturverträglich
Die NABU-Vision einer naturverträglichen Energiewende bis 2050 wird vorgestellt und deren Notwendigkeit mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und politischen Debatten begründet. Fest steht, dass durch die bisher noch ungenutzten Effizienz- und Suffizienzpotenziale das Voranschreiten der Energiewende innerhalb der Grenzen der Belastbarkeit der Ökosysteme erschwert wird. Und dass für ein zukunftsfähiges Energiesystem erneuerbare Energien ausschließlich naturverträglich ausgebaut werden können.
Teilaspekte beim Ausbau der Windenergie werden ebenso beleuchtet wie Lösungsvorschläge, zum Beispiel zum Vogel-, Fledermaus-, und Gebietsschutz. Dabei spielt die naturverträgliche Standortwahl, wie die Effektivität von Vermeidungs-, und Minderungsmaßnahmen, eine wichtige Rolle. Die Fundamente des Artenschutzrechtes, auf dessen Prinzipien sich die Klagen des NABU begründen, werden ebenfalls erläutert. Das Ziel sollte sein, Arten und ihre Lebensräume langfristig zu schützen.
Klimaschutz ist gleich Naturschutz
Mit dem Hintergrundpapier möchte der NABU nicht nur auf Herausforderungen aufmerksam machen, sondern auch Chancen und Lösungen vorstellen, die auf wissenschaftlichen Untersuchungen basieren. Mit einem Anteil von rund 42 Prozent (rund 35 Prozent Wind Onshore, sieben Prozent Wind Offshore) spielt die Windenergie im Stromsektor die dominante Rolle unter den erneuerbaren Energien. Folglich ist es dringend notwendig, dass gerade hier die räumliche Steuerung optimiert wird, naturschutzfachliche Belange adäquat berücksichtigt werden und die naturverträgliche Energiewende weiter voranschreiten kann.
Damit stellt das Hintergrundpapier einen weiteren sachlichen Beitrag abseits der emotionalen Ebene dar. Denn für den NABU ist Klimaschutz auch gleich Naturschutz und umgekehrt – diese beiden wichtigen Grundlagen für stabile Ökosysteme dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.
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