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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wälder für den Klimaschutz
Polen initiiert gemeinsame Deklaration bei COP24
13. Dezember 2018 – Am Abend des 12. Dezember wurde am Rande der 24. Weltklimakonferenz eine gemeinsame Deklaration über Wälder für den Klimaschutz veröffentlicht. Die Veröffentlichung kommt zu einem schwierigen Zeitpunkt der Konferenz, begann doch gleichzeitig die heiße Phase mit dem Abschluss der Verhandlungen.
Bis zum Ende der Konferenz am Freitag muss ein Kompromiss zwischen einem robusten und gerechten Regelwerk für das Pariser Klimaschutzabkommen, einer Zusage zu weiteren Ambitionssteigerungen möglichst aller Staaten sowie Finanzierungszusagen gefunden werden. Gerade im Regelwerk liegen derzeit höchst strittige Punkte zur Anrechnung von CO2 aus der Verbrennung von Biomasse auf dem Tisch. Derzeit fehlt im Verhandlungstext nämlich ein Bezug zu definierten Anrechnungsregeln. Das heißt im Klartext: Emissionen aus der Verbrennung von Biomasse können nach aktuellem Stand der Verhandlungen als CO2-neutral behandelt werden.
Daraus ergäben sich zwei grundlegende Probleme: Erstens, die tatsächlichen Emissionen würden nicht bilanziert – problematisch, um die Klimaziele, die mit einem festen CO2-Budget verbunden sind, einzuhalten. Zweitens, die Nutzung von Biomasse als Ersatz für fossile Energieträger würde angereizt. Schon jetzt erleben wir, welch verheerende Auswirkungen die fehlgesteuerte Bioenergieförderung auf die Biodiversität hat. Kaum auszumalen, welche weltweiten Konsequenzen für die Wälder und die Artenvielfalt drohen, wenn die energetische Nutzung von Biomasse substanziell steigt. Es ist zu hoffen, dass zu Verhandlungsabschluss hier eine Referenz zu den Berechnungsregeln des Weltklimarats IPCC für Biomasse im Text zu finden ist.
Verbliebene Urwälder brauchen Schutz
Die Deklaration kommt also zu einem Zeitpunkt, an dem tatsächlich noch über die Anrechnungsregeln gestritten wird . In der Deklaration sind durchaus auch positive Aspekte erkennbar: Die Bedeutung von Wäldern für den Klima- und Biodiversitätsschutz wird grundsätzlich anerkannt und die Notwendigkeit des Schutzes der Wälder aufgrund zahlreicher Ökosystemdienstleistungen für die Menschheit dargestellt. Aber der Konsequente und vor allem zeitnahe Schutz der verbliebenen Urwälder und eine Förderung von naturnahen Wäldern mit ihrer Möglichkeit Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufzunehmen bleibt aus.
Nicht einmal im vergleichsweise wohlhabenden Deutschland werden Wälder ausreichend geschützt. Gerade mal zwei Prozent der Wälder dürfen sich rechtlich geschützt nach ihren eigenen Regeln entwickeln. Und das, obwohl die Regierung bereits 2007 eine Steigerung auf fünf Prozent beschlossen hat. Wollen wir mit dem globalen Klimaschutz vorankommen, mussjedes Land seinen Beitrag leisten. Dass die Dringlichkeit des Schutzes von Wäldern längst im kollektiven Bewusstsein der Menschen angekommen ist, hat zuletzt eine Umfrage bewiesen: Demnach fordern 82 Prozent der Deutschen, dass Bund, Länder und Kommunen sich entschiedener für den Wald als natürlichen Lebensraum einsetzen.
Umso dringender ist die Politik in Polen auf der Klimakonferenz wie auch in Deutschland gefragt, beim Waldschutz wie auch in allen klimarelevanten Sektoren konsequenter zu handeln.
Mehr Informationen zur Bedeutung der Wälder zum Klima- und Artenschutz finden Sie auf www.speicherwald.de
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