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Jetzt NABU-Mitglied werden!Besserer Schutz fürs Wattenmeer
Umweltverbände legen Handlungsempfehlungen vor
02. November 2018 – Das Wattenmeer ist ein besonderer Lebensraum, geprägt von den Gezeiten, Zuhause für mehr als 10.000 Arten und Drehscheibe des europäischen Vogelzugs. Gemeinsam tragen Dänemark, Deutschland und die Niederlande seit 40 Jahren Verantwortung für die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt.
Auf der diesjährigen Trilateralen Regierungskonferenz zum Schutz des Wattenmeers in Leeuwarden hat Deutschland für die nächsten vier Jahre den Vorsitz der trilateralen Zusammenarbeit übernommen und damit eine koordinierende Funktion. Gemeinsam haben die Naturschutzverbände der drei Anrainerstaaten einen Call for Action erarbeitet, welcher die größten Herausforderungen und notwendigen Schritte für einen verbesserten Schutz des Wattenmeers beschreibt.
Call for Action
- Besserer Schutz der Unterwasserwelt – Trotz ihres MSC-Siegels sind die Fischereien im Wattenmeer insbesondere auf Miesmuscheln und Krabben nicht im Einklang mit den Nationalparkzielen. Als vorrangige Maßnahme müssen wichtige Tidebecken vollständig für die Fischerei geschlossen und Verklappungen von Baggergut gestoppt werden. Nur dann sind wichtige Ökosystemfunktionen und die natürliche Dynamik sichergestellt.
- Besserer Schutz für Küstenvögel – Die Wadden Sea Flyway Initiative schützt Vögel entlang ihres gesamten Zugweges. Doch noch mangelt es hier noch immer an einem effektiven Schutz der arktischen Brutgebiete. Das Einschleppen invasiver Raubtiere auf die Inseln muss verhindert und die Landwirtschaft in den Marschgebieten nachhaltig reformiert werden.
- Nachhaltige Schifffahrt – Die Wattenmeerhäfen müssen verstärkt in ökologische Umweltkriterien investieren. Das Verkehrsmanagement muss ebenso verbessert werden wie die Notfallreaktion im Havariefall. Dazu gehören leistungsfähige Notschlepper, Boardingteams und verpflichtende Lotsendienste.
- Tourismus und Umweltbildung – Die 2014er Strategie für nachhaltigen Tourismus (PDF) muss verstärkt umgesetzt werden. Besonderes Augenmerk gilt der zunehmenden Lichtverschmutzung und den Auswirkungen des Kitesurfens. Wenngleich der Tourismus ein wichtiger Partner beim Schutz des Wattenmeeres ist, so gilt es dabei regionale Wachstumsgrenzen zu definieren und Nationalparkziele einzuhalten.
- Wattenmeerschutz trifft Klimaschutz – Das Wattenmeer spürt schon heute die Auswirkungen von Erderwärmung und Meeresspiegelanstieg. Die Wattenmeer-Region muss daher verstärkt zum Pariser Klimaabkommen beitragen. Gleichzeitig gilt es, erneuerbare Energien im Einklang mit den Nationalparkzielen zu fördern. Die Öl- und Gasförderung im Wattenmeer muss beendet werden.
Schutz vorantreiben
Die unterzeichnenden Naturschutzverbände sind überzeugt, dass ein gemeinsames Handeln auf Basis dieser Vorschläge zu erheblichen Fortschritten beim Schutz der Artenvielfalt im Wattenmeer führen kann.
Deutschland fällt dabei in den kommenden vier Jahren eine besondere Aufgabe zu. Eine Aufgabe, bei der der NABU Partner und Mahner sein möchte, für einen besseren Schutz des Wattenmeers.
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