Insektensommer-Zählhilfe und Lupe - Foto: NABU/Helge May
Was brummt im Regierungsviertel?
Der „Insektensommer“ geht in die zweite Runde
03. August 2018 – Mit einer Insekten-Zählung im Berliner Regierungsviertel hat der NABU den zweiten Teil der großen Mitmachaktion „Insektensommer“ gestartet. Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ ruft er vom 3. bis zum 12. August zur bundesweiten Insektenzählung auf: Sechsbeiner können ab sofort wieder unter www.insektensommer.de oder per App gemeldet werden. Während Kanzlerin & Co. in der Sommerpause weilen, haben NABU-Aktive in deren unmittelbarer Nachbarschaft am Morgen eine Stunde nach Flatter- und Krabbeltieren gesucht. Bei den tierischen Nachbarn der Kanzlerin war nicht viel los: Auf unserer Beobachtungsfläche im Spreebogenpark zwischen Paul-Löbe-Haus und Hautbahnhof wurden Kohlweißling, zwei Siebenpunkt-Marienkäfer, eine Erd-, eine Stein- und drei Ackerhummeln entdeckt.
Ziel der Aktion ist ein deutschlandweites möglichst genaues Bild von der Welt der Insekten in unseren Städten und ländlichen Regionen. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Insekten, sondern vielmehr darum, Häufigkeiten und Trends von Arten und Populationen zu ermitteln. Bisher gibt es zu Insekten wenige bundesweite und artenübergreifende Informationen. Bereits bekannte Studien in Deutschland zeigen einen Rückgang der Biomasse von Fluginsekten um 75 Prozent.
So wird gemeldet: Online oder per App
Die Meldung der beobachteten Insekten erfolgt über das Online-Meldeformular oder über die kostenlose App „Insektenwelt“.
Besonders Schmetterlinge sind gut zu entdecken
Der Hochsommer ist die Hauptzeit der Insekten. Viele der rund 33.000 in Deutschland heimischen Insektenarten können jetzt besonders gut beobachtet werden. Heuschrecken und Schmetterlinge sind in der Natur derzeit gut zu sehen oder – wie beim Grünen Heupferd – zu hören. Die größte heimische Heuschreckenart erfüllt mit seinem Zirpen um diese Jahreszeit die Wiesen – der typische Sound des Hochsommers. Das Grüne Heupferd ist auch eine der acht Kernarten, auf die jetzt ganz besonders geachtet werden soll. Weitere Kernarten, die bundesweit verbreitet sind, sind die Tagfalter Schwalbenschwanz und Kleiner Fuchs, der Siebenpunkt-Marienkäfer, die Ackerhummel, die Holzbiene, die Blaugrüne Mosaikjungfer und die Streifenwanze.
Mit Hitze kommen die Sechsbeiner in der Regel gut zurecht, sie haben ihre Strategien. Libellen gehen in den Handstand, um Körperfläche zu verringern, bei Schmetterlingsarten weist die spezielle Struktur der Schuppen auf den Flügeln, die Wärme ab und Hummeln beherrschen das Prinzip Wärmeaustausch: heiße Luft wird in den Hinterleib gepumpt, um einen kühlen Kopf zu bewahren.
Beobachten und zählen kann man fast überall: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Bach oder Fluss. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als etwa zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus. Gezählt wird eine Stunde lang. Hilfe beim Bestimmen und Zählen bietet die neue App „Insektenwelt“, die der NABU mit Unterstützung von dm entwickelt hat. Die App hat eine fotografische Erkennungsfunktion, mit der die Tiere automatisch erkannt werden können.
Die Daten der Zählaktion „Insektensommer“ werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und zeitnah veröffentlicht.
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