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Jetzt NABU-Mitglied werden!Landwirtschaft nicht gewappnet gegen Folgen der Klimakrise
Agrarpolitik muss jetzt umsteuern
31. Juli 2018 - Mit Blick auf den heutigen Dürre-Gipfel fordert der NABU, die Landwirtschaft deutlich naturverträglicher und widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise auszurichten. Die aktuelle Trockenperiode ist ein Alarmsignal, denn Wetterextreme werden sich in Zukunft häufen. Bislang jedoch bleiben die Bundesregierung und die EU Antworten schuldig, wie sie die Landwirtschaft besser auf Wetterextreme einstellen wollen, um so Milliarden-Nothilfen, wie sie der Bauernverband immer wieder fordert, zu vermeiden.
Die aktuelle Dürre zeigt, wie stark die Bundesregierung und der Bauernverband die Folgen der Klimakrise bislang ausgeblendet haben. Dabei steckt die hoch-industrialisierte Landwirtschaft längst in der Klemme. Mit ihrer Kombination aus Intensivierung und Spezialisierung birgt sie für Landwirte ein hohes Risiko, Ernte-Ausfälle verkraften zu müssen. Die starke Intensivierung zerstört zudem die Böden, schädigt das Grundwasser und verdrängt Vögel und Insekten.
Landwirtschaft widerstandsfähiger machen gegen die Folgen der Klimakrise
Der NABU fordert daher Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, sich in Brüssel für eine grundlegend naturverträglichere EU-Agrarpolitik einzusetzen – im Interesse der von Dürre bedrohten Landwirte und der Steuerzahler gleichermaßen. Zudem müsse die Bundesregierung dafür sorgen, dass die Ziele des Klimaschutzplans 2050 im Agrarbereich angegangen werden.
Um die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise zu machen, sei es notwendig, den Anbau vielfältigerer Fruchtarten zu fördern, mehr Naturschutzflächen in der Agrarlandschaft zu schaffen, die Tierbestände deutlich zu reduzieren, den Anteil von 20 Prozent Bio-Anbau schnell zu erreichen und klimaschädliche Emissionen aus der Landwirtschaft, wie Lachgas, zu verringern. Fairere Preise für Lebensmittel könnten Landwirte zudem bei der Risikovermeidung unterstützen.
Nachhaltigere EU-Agrarpolitik statt immer mehr Nothilfen in Milliardenhöhe
Das Vorsorgeprinzip einer naturverträglicheren Landwirtschaft sollte zukünftig auch in der EU-Agrarpolitik gelten. Über deren Ausrichtung wird derzeit in Brüssel gerungen – allerdings sind kaum Anzeichen erkennbar, dass die EU einen nachhaltigeren Kurs in der Agrarpolitik einschlagen möchte. Im Gegenteil: EU-Agrarkommissar Hogan führte zuletzt ins Feld, 40 Prozent der Direktzahlungen seien als klimawirksame Maßnahmen anzusehen. Solche Behauptungen sind schierer Unsinn und untergraben die Zukunft der Landwirtschaft.
Nothilfen für betroffene Bauern sind zwar wichtig, aber auf Dauer für die Gesellschaft nicht zu rechtfertigen. Immer weniger Bürger sind bereit, das fehlgeleitete Agrarsystem weiter mitzutragen. Allein für die Subventionen zahlt jeder EU-Bürger 114 Euro pro Jahr, hinzu kommen Reparaturkosten von Umweltschäden, etwa durch belastetes Grundwasser, sowie Strafzahlungen an die EU, wenn Deutschland Umweltstandards verletzt. Die Bundesregierung sollte das Verständnis der Steuerzahler für weitere Milliarden-Spritzen in ein kaputtes und umweltschädliches Agrarsystem nicht weiter strapazieren.
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