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Dieter Mennekes erhält die Waldmedaille 2018
10. Juli 2018 - Dieter Mennekes besitzt Wald in Nordrhein-Westfalen und in Brandenburg – zusammen gut 3.500 Hektar. 2014 hat er eine Waldfläche von 338 Hektar, dem sogenannten „Heiligenborner Wald“ im Landkreis Siegen-Wittgenstein aus der Bewirtschaftung genommen. Die Nicht-Nutzung des Waldes ist für die Dauer von 30 Jahren gesichert. Dieter Mennekes unterstützt damit als erster Großprivatwaldbesitzer durch den „Nutzungsverzicht“ auf eigenen Flächen das Fünf-Prozent-Ziel der nationalen Biodiversitätsstrategie. 2007 hatte die Bundesregierung beschlossen, bis 2020 mindestens fünf Prozent der Waldfläche beziehungsweise zehn Prozent des öffentlichen Waldes aus der forstlichen Nutzung zu nehmen. Der Anteil privater Wälder, welche sich langfristig und rechtlich gesichert natürlich entwickeln dürfen, liegt derzeit bei weniger als einem Prozent.
Mein Motto sind die sechs Ws: Wir Wittgensteiner Wälder wollen Wildnis werden.
Dieter Mennekes
„Ich habe eine Waldbefragung durchgeführt. Die Antwort des Waldes und der Bäume war eindeutig: Wir wollen Wildnis werden. Die einzige Möglichkeit den Wald zu verschönern, ist ihn sich selbst zu überlassen“, erläutert Mennekes seine Motivation, auf die wirtschaftliche Nutzung des Waldes zu verzichten. In Wälder mit natürlicher Entwicklung dürften natürliche Alterungsprozesse stattfinden. Das sei für die biologische Vielfalt von großer Bedeutung und habe für die Menschen einen wichtigen ästhetischen Aspekt. Generell gibt es Deutschland so gut wie keine Flächen, die sich frei von Eingriffen des Menschen selbst entwickeln dürfen. Diese seien daher auch für den Menschen ein echtes Naturerlebnis.
„Dieter Mennekes übernimmt mit seinem Eigentum Verantwortung für den Naturschutz in besonderer Weise. Er lässt auf seinen eigenen Flächen Natur Natur sein und hat sich bewusst dafür entschieden. In den vergangenen Jahren wurde viel über das sogenannte Fünf-Prozent-Ziel gestritten. Davon ließ sich Dieter Mennekes nicht beeinflussen und wenn, dann positiv. Er hat pragmatisch umgesetzt, was an vielen Stellen nötig wäre – einfach in Ruhe lassen“, sagt NABU-Präsidiumsmitglied Heinz Kowalski anlässlich der Übergabe der Waldmedaille bei der Landesvertreterversammlung des NABU NRW in Bad Sassendorf.
Urwälder gibt es in Deutschland so gut wie keine mehr, deshalb ist es für Spechte, Käfer und Pilze wichtig, dass sich wieder urwaldähnliche Strukturen in unseren Wälder wieder entwickeln können. Mit der NABU-Waldmedaille zeichnet der NABU Personen aus, die mit ihrem Einsatz für Naturschutz im Wald und naturschonende Forstwirtschaft besonders positiv aufgefallen sind. Neben der Würdigung der Preisträger soll die Auszeichnung zum Nachahmen anregen.
Vorbilder im Waldnaturschutz: Die NABU-Waldmedaille zeichnet Personen und Initiativen aus, die sich mit ihrem Einsatz für Naturschutz im Wald oder für eine schonende Waldbewirtschaftung in besonderer Weise verdient um die heimischen Wälder gemacht haben. Mehr →
Der NABU hat den niedersächsischen Forstamtsrat a. D. Gerd Garnatz mit der Waldmedaille 2017 ausgezeichnet. Mit seinem unermüdlichen Engagement hat er gezeigt, wie ein ökologisch vorbildlicher Umgang mit dem Stadtwald in großen Städten und Kommunen etabliert werden kann. Mehr →