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Bundesministerium für Bildung und Forschung lobt Deutschen Nachhaltigkeitspreis aus
18. April 2018 - Die biologische Vielfalt in Deutschland und weltweit ist in Gefahr. Laut der aktuellen Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) sind mehr als ein Viertel der untersuchten Tier- und Pflanzenarten in ihrem Bestand bedroht. Das Aussterben einer Art ist unumkehrbar und bringt ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht – mit unkalkulierbaren Risiken. Auf der politischen Agenda ist das Thema inzwischen gesetzt: Die Vereinten Nationen erklärten die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die biologische Vielfalt und verankerten das Thema zentral in den Sustainable Development Goals.
Verantwortlich für den Rückgang der Artenvielfalt ist in erster Linie der Mensch – und das, obwohl er entscheidend auf die Leistungen der Natur angewiesen ist, beispielsweise für Arzneistoffe, die Ernährungssicherheit und die Gewinnung von Trinkwasser. Entsprechend vielfältig sind auch die Branchen, deren Geschäftsmodell vom Erhalt der Artenvielfalt abhängt: Land- und Forstwirtschaft, Nahrungsmittelproduktion, Tourismus, Rohstoffförderung, Bauwesen, Verkehrswesen, Stadtentwicklung, Bioökonomie – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
„Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität sind ganz zentrale Themen. Und es ist erschreckend, dass es heute immer weniger Menschen gibt, die die große Vielzahl unserer Arten überhaupt noch zuverlässig bestimmen können. Dabei sind diese Kenntnisse so grundlegend für das tiefe Verständnis der Welt, in der wir leben. Auch das dramatische Insektensterben zeigt, dass wir - trotz des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts - immer noch viel zu wenig über die Zusammenhänge in der Natur wissen. Daran müssen wir dringend arbeiten, wenn wir unser Überleben auf diesem Planeten dauerhaft sichern wollen. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung ist ein neuer und großartiger Impuls in diese Richtung!“
Olaf Tschimpke (NABU-Präsident und Stellv. Vorsitzender des Rates für Nachhaltige Entwicklung)
Forschung kann zum Schutz der Artenvielfalt entscheidend beitragen
Forschung kann einen wichtigen Beitrag leisten, um langfristig wirksame und innovative Lösungen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität zu entwickeln. Insbesondere in der Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen liegt dabei großes Potenzial.
Aus diesem Grund prämiert der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Forschung in diesem Jahr Forscherinnen und Forscher, die vor allem auch anwendungsnahe Projekte zum Schutz der Artenvielfalt erarbeitet haben. Bis zum 14. Mai können sich Forscherinnen und Forscher aus deutschen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen noch bewerben.
Zum Wettbewerb
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) lobt den 7. Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung aus. Gesucht werden Projekte, die auf innovative Weise Biodiversität und Ökosystemleistungen an Land und in den Ozeanen schützen und nachhaltig nutzen. Zwischen dem 1. März und dem 14. Mai können sich einzelne Forscherinnen und Forscher oder Forschergruppen aus deutschen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen bewerben.
Die kostenfreie Teilnahme erfolgt über einen benutzerfreundlichen Online-Fragebogen. Eine unabhängige Expertenjury wählt drei Finalisten aus. Sie werden mit ihren Projekten im ZDF/3sat-Wissenschaftsmagazin „nano“ im Herbst in Filmporträts vorgestellt. Das Publikum bestimmt dann in einem Public Voting den Sieger. Der Sieger wird am 7. Dezember im Rahmen des 11. Deutschen Nachhaltigkeitstages im MARITIM Hotel Düsseldorf mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet.