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Jetzt NABU-Mitglied werden!Privatwaldbesitzer für mehr Naturschutz im Wald
Umfrage mit überraschenden Ergebnissen
21. März 2018 - Pünktlich zum Internationalen Tag des Waldes wurde die Umfrage des Thünen-Institutes zu naturnahen Wäldern veröffentlicht. Das ebenso überraschende wie erfreuliche Ergebnis: Die Mehrheit der privaten Waldbesitzer und der Bevölkerung spricht sich für mehr Naturschutz im Wald aus. Demnach würden 60 Prozent der Privatwaldbesitzer sogar auf die Bewirtschaftung ihres Waldes zugunsten des Naturschutzes verzichten. In Deutschland befinden sich 48 Prozent der Waldfläche, das sind etwa 5,5 Millionen Hektar, in privaten Händen. Rund die Hälfte der Privatwaldbesitzer hat Waldflächen, die kleiner als 20 Hektar sind - nur 13 Prozent der insgesamt 1,8 Millionen Personen besitzen wirklich große Flurstücke von mehr als 1000 Hektar.
Seit Jahren setzt sich der NABU für mehr Naturschutz in unseren Wäldern ein. Damit stießen wir in der Vergangenheit bei Waldbesitzern zumindest auf Skepsis, wenn nicht gar auf Ablehnung. Die jüngste Umfrage ergibt nun aber ein ganz anderes Bild: Viele Waldbesitzer haben ein grünes Herz und wollen naturnähere Wälder. Laut Umfrage stellt der Wald für sie einen ideellen Wert dar, die Nutzung des Waldes und der Beitrag zum Einkommen spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Damit sehen wir uns in unserem Engagement für mehr Naturschutz im Wald gestärkt und erhoffen uns für die Zukunft einen wichtigen Verbündeten!
Und Verbündete brauchen wir auch: Denn in unseren Wäldern überwiegen leider immer noch naturferne monotone Fichten- und Kiefernforste, die sich sehr anfällig für die Folgen des Klimawandels oder Bedrohungen durch Schädlingsbefall zeigen. Darüber hinaus ist Totholz im Wald nach wie vor Mangelware und es fehlen die wirklich alten Bäume. Zwar hat sich die Bundesregierung vorgenommen, bis zum Jahr 2020 fünf Prozent unserer Wälder sich selbst zu überlassen. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aber auch dieses Ziel wird aller Voraussicht nach nicht erreicht.
Naturwälder vereinen Natur- und Klimaschutz
Echte Urwälder gibt es in Deutschland so gut wie gar nicht mehr. Dabei ist ein ungenutzter naturnaher Wald ein Lebensraum mit sehr großer Artenvielfalt: Gut 4.300 Pflanzen und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten kommen in mitteleuropäischen Buchenwäldern vor. Laut Studie befürwortet die Mehrheit der Befragten, dass wieder mehr Laubwälder gefördert werden, dass auf einigen Flächen zum Schutz der Pflanzen und Tiere auf die Holznutzung verzichtet wird und dass es im Wald wieder mehr Bäume gibt, die alt und dick werden dürfen. Auch bei der Speicherung von klimaschädlichem CO2 spielen Wälder eine zentrale Rolle. Für 95 Prozent der privaten Waldbesitzer ist diese Funktion des Waldes für den Klimaschutz besonders wichtig.
Wälder haben eine herausragende Bedeutung für den Natur- und Klimaschutz. Und gerade Naturwälder können beide Ziele hervorragend miteinander vereinen. Um den besonderen Wert von Naturwäldern bekannter zu machen, hat der NABU im letzten Jahr gemeinsam mit dem Klima-Bündnis das Projekt SpeicherWald ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, noch mehr Menschen für naturnahe Wälder zu begeistern.
Naturwälder sind ein wichtiges Puzzleteil der Klima- und Artenschutzbemühungen. Das bedeutet: sie schützen das Klima, tragen zur biologischen Vielfalt bei, sind wichtig für uns Menschen und leisten einen entscheidenden Beitrag zu internationalen Abkommen. Mehr →