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Jetzt NABU-Mitglied werden!Der Winter kehrt zurück
Frost und Eis bringen die Amphibienwanderungen zum Erliegen
02. Februar 2018 - Wie zu erwarten, hat sich der Winter längst noch nicht verabschiedet. Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes werden wir spätestens ab Sonntag bundesweit Frostnächte haben. Tendenziell wird es an den Folgetagen sogar noch kälter, so dass an Amphibienwanderungen auch in geschützten Lagen nicht zu denken ist.
Die Wanderungen von Braunfröschen und Erdkröten im letzten Januardrittel beschränkten sich im Wesentlichen auf den Rhein und die Täler seiner Nebenflüsse. „An der von uns betreuten Amphibienwanderstrecke an der Landesstraße 556 zwischen Hambrücken und Forst (Landkreis Karlsruhe) sind am 26. Januar bei leichtem Regen die ersten zehn Erdkröten gewandert“, berichtet Franz Debatin vom NABU Hambrücken. „Es waren auch drei Springfrösche dabei. Als danach das Wetter trocken und auch kühler wurde, kam es aktuell zu keinen weiteren Wanderungen.“ Ähnlich sieht es im nahegelegen Ubstadt-Weiher aus, wo bisher laut Silke Weber von der Gemeindeverwaltung „sehr vereinzelt Molche und Kröten unterwegs“ sind, genug jedenfalls, um bereits den Schutzzaun aufzubauen.
Kein Grund zur Eile
In seinem Garten im Wendland (Nordostniedersachsen) kann Christian Fischer schon den ganzen Winter über vier Grasfrösche beobachten, die gemeinsam in einem als „Biotop“ eingerichteten Maurerkübel aquatisch überwintern: „Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt sieht man regelmäßig einzelne oder mehrere der Frösche, die zumindest ihre Schnauze gelegentlich aus dem Wasser halten. Sie machen trotz der theoretisch dafür ausreichenden Temperaturen bisher keine Anstalten, ihr Winterquartier zu verlassen und zum eigentlichen Laichgewässer zu wandern – der winzige Kübel selbst wäre zum Laichen nicht geeignet. Sie schauen nur stundenlang stoisch aus dem Wasser und warten ab, dass die Tage länger werden.
Der milde Winter ist für die Vier sicherlich ein Vorteil. Bei einer mehrwöchigen strengen Frostperiode könnte es für sie dagegen bedrohlich werden in dem dann eventuell durchfrierenden Kübel. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sie sich durch die milden Temperaturen dazu verleiten lassen, nun viel früher als sonst zur Laichwanderung aufzubrechen. Einen Krötenzaun würde ich zurzeit hier in der Region jedenfalls noch nicht aufstellen.“
Molche dagegen waren in vielen Regionen unterwegs, oft aber „unter dem Radar“ der Amphibienschützer. Zäune stehen meist noch nicht und aufgrund ihrer kurzen Anwanderwege fallen die Molche meist nicht auf. Immerhin haben Mitarbeiter des Ökowerks selbst in Berlin am 30. Januar erste Teichmolche auf Wanderschaft angetroffen. Jens Scharon vom NABU Berlin fand während einer Tümpeltour sogar an allen besuchten Gewässern Teichmolche.
Rückblick Januar
Wie vorhergesagt, lockt die milde Witterung an Rhein und Mosel erste Amphibien aus den Winterverstecken. Vor allem Molche, die ohnehin ganzjährig in nur kurzer Entfernung von den Laichgewässern leben, sind unterwegs. Aber selbst Erdkröten werden in immer größerer Zahl gesichtet. Mehr →
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