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Jetzt NABU-Mitglied werden!Umweltministerkonferenz: Wolf darf nicht für politische Machtspiele missbraucht werden
NABU fordert sachliche Debatte von der Politik
15. November 2017 - Angesichts der heute beginnenden Umweltministerkonferenz in Potsdam fordert der NABU erneut die Minister auf, sachlich über den Umgang mit Wölfen zu diskutieren. Seit der Rückkehr des Wolfes vor 17 Jahren sind nur sehr vereinzelte Wölfe in Deutschland auffällig geworden. Deswegen appelliert der NABU erneut: Der bundesweite praxistaugliche Herdenschutz muss vorangebracht und die Probleme der Weidetierhalter ernst genommen werden.
Kompetenzen müssen genutzt werden
Die einzelnen Umweltministerien müssen zudem endlich die Kompetenz der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) nicht nur anerkennen sondern auch in der Praxis nutzen. Diese wurde 2016 auf Bitte der Länder um fachliche Unterstützung im Wolfsthema vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums eingerichtet. Sie wird aber immer wieder in ihrer Expertise angezweifelt - so wurde die Veröffentlichung des vom BfN in Auftrag gegebenen Handlungskonzepts „Empfehlungen für den Umgang mit auffälligen Wölfen“ der DBBW vergangene Woche kurzfristig abgesagt. Dabei wäre die Veröffentlichung eine wichtige Grundlage für den Austausch der Minister auf der Konferenz gewesen. Die Umweltministerkonferenz darf die Erkenntnisse dieses Expertengremiums nicht ignorieren, sondern muss dessen Kompetenz nutzen.
Verweigerungshaltung ablegen: Praxistaugliche Lösungen müssen her!
Der NABU fordert die Minister der Umweltministerkonferenz dazu auf, endlich die Verweigerungshaltung abzulegen und den Fokus auf praxistaugliche Lösungen zu setzen. Diese sind insbesondere beim Thema Herdenschutz dringend erforderlich. Das schon lange vom NABU geforderte bundesweite Herdenschutzzentrum als Ergänzung zur DBBW wäre ein erster Schritt in Richtung länderübergreifender Zusammenarbeit. Weidetierhalter in Deutschland dürfen von der Politik nicht länger allein gelassen werden mit den Herausforderungen, die die Rückkehr des Wolfes für sie mit sich bringt. Hier sind aber die zuweilen laut gewordenen Forderungen nach Bejagung völlig fehl am Platz – sie gaukeln eine Lösung vor, die den Schutz der Weidetiere nicht im Mindesten verbessert.
Dies kann nur durch fachgerecht angewendeten Herdenschutz erfolgen. Dafür werden effektive Techniken sowie angemessene Präventionsmaßnahmen benötigt. Die Weidetierhalter dürfen nicht länger auf die tatsächliche Unterstützung der Politik warten müssen.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) wollten heute die Monitoringdaten der Wolfspopulation in Deutschland präsentieren - die Pressekonferenz wurde kurzfristig verschoben. Mehr →
Das sächsische Umweltministerium hat letzte Woche sein Einverständnis für die Tötung eines Wolfes des „Rosenthaler Rudels“ erteilt. Gegen diese Genehmigung hat die Grüne Liga Sachsen Widerspruch eingelegt – auch der NABU kritisiert einen möglichen Abschuss. Mehr →