In diesen Zeiten schöpfen wir besonders viel Kraft in der Natur. Werden Sie NABU-Mitglied und helfen Sie mit, damit wir die Natur auch in Zukunft genießen können.
Jetzt NABU-Mitglied werden!Beobachten und melden
Vorschau auf die achte bundesweite Stunde der Wintervögel vom 5. bis 7. Januar
13. November 2017 - Auch wenn die „Stunde der Wintervögel“ nun schon zum achten Mal stattfindet, gibt es nicht nur Erkenntnisse, sondern immer wieder neue Rätsel. Warum zum Beispiel war im letzten Winter am Futterhaus so wenig los und ändert sich das dieses Mal? Bei allen Meisenarten, aber auch bei Kleiber und Kernbeißer, wurden die niedrigsten Zahlen seit Beginn der Aktion im Jahr 2011 verzeichnet. Pro Garten ließen sich im Schnitt nur 34 Vögel sehen – sonst liegt der Schnitt bei 41.
Nur wenige Waldfrüchte: Rückkehr der Waldvögel?
Neben geringem Winter-Zuzug aus Skandinavien und Osteuropa sowie regional schlechtem Bruterfolg im Frühjahr dürfte das „Mastjahr“ in den Wäldern eine Rolle gespielt haben. Es gab massenhaft Bucheckern und andere Waldfrüchte, so dass viele Vögel es nicht nötig hatten, in die Gärten zu kommen. Aktuell sieht es genau umgekehrt aus: An den Waldbäumen muss man die Früchte in den meisten Regionen geradezu suchen. Werden also die Waldvögel in die Gärten zurückkehren?
Erneut im Fokus wird die Amsel stehen. Wie schon 2016 kam es auch in diesem Spätsommer zu Todesfällen durch das tropische Usutuvirus. 2011 und 2012 war das Virus im Südwesten zum ersten Mal aufgetreten. Aus den Ergebnisvergleichen der Stunde der Wintervögel und der Stunde der Gartenvögel ergab sich, dass dabei rund 300.000 Amseln gestorben waren. Inzwischen haben sich die Befallsgebiete ausgedehnt, die Krankheit scheint aber weniger schwer zu wüten.
So funktioniert die Aktion
Es gilt, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Gezählt werden kann zu einer beliebigen Zeit. Dabei wird von jeder Art die höchste Zahl von Vögeln notiert, die sich während der Stunde gleichzeitig beobachten ließ. Das vermeidet Doppelzählungen. Dabei zählen auch Vögel, die sich im Garten nicht niederlassen, sondern ihn nur überfliegen.
Wer bereits in den Vorjahren mitgemacht hat, darf gerne wieder dabei sein und ruhig auch noch ein paar Verwandte, Bekannte oder Nachbarn zur Teilnahme ermuntern. Je mehr Menschen bei dieser Forschung von und für Jedermann ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse.
Die Meldung erfolgt online unter www.stundederwintervoegel.de. Die Beobachtungen können aber auch per Post mit dem unten abgedruckten Coupon gemeldet werden. Am 6. und 7. Januar – also nur am Samstag und am Sonntag – ist außerdem von 10 bis 18 Uhr unter 0800-1157-115 eine kostenlose Telefonnummer geschaltet. Meldeschluss ist der 15. Januar.
Anders als beim Waldkauz 2017, der im Garten nur eine Nebenrolle spielt, wird es beim frisch gekürten Jahresvogel 2018 auch bei der Stunde der Wintervögel spannend. Trotz massiver Rückgänge in den letzten beiden Jahrzehnten ist der Star immer noch einer unserer häufigsten heimischen Arten. Zuletzt belegte er im Mai Rang 4 und bei den Wintervögeln Rang 12.
Zur Brutzeit hat der Osten Deutschlands die Nase vorn, im Winter zieht es die Stare zum größten Teil in den Westen. Bleibt aber der Frost aus, stehen auch im Januar die Chancen gut, Stare in allen Bundesländern zu beobachten. Ganz leicht macht der Star es uns nicht. Am Futterhaus lassen sich einzelne Stare gut zählen, bilden sich aber die typischen Starenschwärme wie Wolken am Himmel oder fallen in Baumkronen ein, kann man nur schätzen oder anhand eines guten Fotos abzählen und hochrechnen.
Kein falscher Ehrgeiz: Es ist, wie es ist…
Ziel ist es nicht, Rekorde aufzustellen und möglichst viele Vögel zu beobachten, sondern ein realistisches, über die Jahre vergleichbares Bild zu erhalten. Und wenn im schlimmsten Fall einmal gar keine Vögel in den Garten kommen, dann ist auch eine solche „Nullmeldung“ wichtig. Also bitte keine falsche Bescheidenheit – und bitte auch nicht die Vögel mit aufschreiben, die „sonst doch immer da sind“. Das würde das Ergebnis verfälschen!
Wer auch immer sich in der Zählstunde sehen lässt: Die Teilnahme an der „Stunde der Wintervögel“ lohnt auf jeden Fall. Da ist zum einen die Freude an der Naturbeobachtung und zu gewinnen gibt es auch etwas. Hauptpreis ist ein Zeiss-Fernglas im Wert von mehr als tausend Euro, dazu kommen Einkaufgutscheine von Ikea, Igelhäuser und Fledermausquertiere von Neudorff, Nistkästen und Futtersäulen von Vivara und vieles mehr.
NABU-Gruppen können zur Bewerbung der Aktion Teilnahmeflyer, Zählhilfen und A3-Plakate bestellen. Bezug auch in größeren Stückzahlen kostenlos bei Übernahme der Versandspesen online unter www.Aktiven.NABU-Shop.de.
Mehr zur Aktion
Vor allem Arten die sich 2017 rar gemacht hatten, finden nun wieder in die Gärten zurück, allen voran die verschiedenen Meisen, aber auch Kleiber, Buntspecht und Kernbeißer. Mehr →
Im vergangenen Winter ließen sich auffallend wenige Vögel in den Gärten und Parks blicken. Dieses Jahr sieht es ganz anders aus, denn Buchen und andere Waldbäume tragen nur mäßig Früchte. Schon seit Oktober kommen viele Waldvögel auf Nahrungssuche vermehrt in die Siedlungen. Sollten wir deshalb mehr füttern? Mehr →
Zur bundesweiten Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ rufen der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) jedes Jahr auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Mehr →
Rückblick 2017
Auffallend wenig Vögel ließen sich in den vergangenen Monaten an Futterstellen blicken. Dass diese Beobachtung flächendeckend zutrifft, bestätigte die Aktion „Stunde der Wintervögel“, an der rund 125.000 Vogelfreundinnen und Vogelfreunde teilnahmen. Mehr →
Auf der interaktiven Karte können Sie zu allen Arten und Orten die Werte ablesen und erfahren, welche Vögel häufiger beobachtet wurden und welche seltener zu sehen waren. Im Tabellenreiter neben der Karte finden Sie zusätzlich alle Details zu den Vogeldaten. Mehr →