Aus den Händen von NABU-Präsident Olaf Tschimpke erhielt Gerd Garnatz (links) die NABU-Waldmedaille 2017. - Foto: NABU/Roland Schneider
Stadtwald und Naturschutz gehen gut zusammen
Gerd Garnatz erhält die Waldmedaille 2017
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Gerd Garnatz, Träger der NABU-Waldmedaille 2017, vor einer mächtigen Eiche in Hannovers Stadtwald Eilenriede. - Foto: NABU/Stefan Adler
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Gerd Garnatz bei einer Exkursion durch die Eilenriede im Rahmen der NABU-Bundesvertreterversammlung - Foto: NABU/Stefan Adler
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„Der Streit um den Wald lohnt sich, er muss nur in die richtige Bahn gelenkt werden“, so die Erfahrung von Gerd Garnatz. - NABU/Stefan Adler
04. November 2017 - Der Stadtwald Hannover ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass sich die Ansprüche einer städtischen Bevölkerung an den Wald als Erholungsraum gut mit den Zielen des Waldnaturschutzes in Einklang bringen lassen. Zu verdanken ist das Gerd Garnatz, der in seiner 29-jährigen beruflichen Tätigkeit als verantwortlicher Forstbeamter der Landeshauptstadt Hannover Forstwirtschaft und Naturschutz im Stadtwald zusammengebracht und neue Impulse gesetzt hat. So ist es vor allem Gerd Garnatz Verdienst, dass die Naturwälder um die Flächen der Vorderen Eilenriede und weiterer zentrumsnaher Waldgebiete vergrößert und damit aus der forstlichen Nutzung herausgenommen wurden. Dies geschah in enger Abstimmung mit den Naturschutzverbänden. Für sein Engagement wurde er mit der Waldmedaille ausgezeichnet.
Naherholung und Naturschutz haben Vorrang
Rund 13 Prozent der Fläche Hannovers ist mit Wald bedeckt (2.650 Hektar), knapp die Hälfte davon ist Stadtwald. Hannovers Stadtwald, die Eilenriede, ist nicht nur einer der größten Stadtwälder Europas Mitten in einer Großstadt, der bis tief in die Innenstadt reicht, sondern auch eines der wertvollsten, alten Laubwaldgebiete im gesamten Norddeutschen Tiefland. Hier haben auf 640 Hektar Naherholung und Naturschutz Vorrang.
Damit leistet die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover einen wichtigen und vorbildlichen Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie, wonach unter anderem bis zum Jahr 2020 fünf Prozent der Waldfläche Deutschlands nicht mehr bewirtschaftet werden sollen. In Stadtwald Hannover werden heute 15 Prozent der natürlichen Entwicklung überlassen. Konsequenterweise wird der Hannoversche Stadtwald auf Betreiben der Naturschutzverbände und der damaligen Forstbetriebsleitung seit 2004 mit den wertvollen ökologischen Waldzertifizierungen von Naturland und FSC (Forest Stewardship Council) ausgezeichnet.
Der Streit um den Wald lohnt sich, er muss nur in die richtige Bahn gelenkt werden.
Gernd Garnatz
Mitten im Stadtwald wurde 2004 die Waldstation Eilenriede zum Zweck der Umweltbildung eingerichtet. Als studierter Biologie-Lehrer hat Gerd Garnatz die konzeptionelle Ausrichtung der waldpädagogischen Einrichtung, die ihm als forstlichem Betriebsleiter unterstellt war, wesentlich mitgestaltet. Der außerschulische Lernort vermittelt den Besuchern bis heute wichtige Zusammenhänge zum Wald und lädt durch zahlreiche Veranstaltungen zum Waldbesuch ein.
Vorbildliches Gesamtkonzept
Der Umgang mit dem Stadtwald Hannover durch das umfangreiche Gesamtkonzept ist vorbildlich. Die Bürger der Stadt finden ein reichhaltiges Informations- und Erholungsangebot vor und können die Schönheit des Waldes in unmittelbarer Nähe zur Großstadt genießen. Das Zulassen von natürlichen Prozessen und die Förderung von naturnahen Strukturen im Wald ist wesentlicher Bestandteil für den Natur- und Artenschutz und wird in Hannover in überdurchschnittlichem Maße umgesetzt.
Zur Person
Nach einer Ausbildung zum Revierförster absolvierte Gerd Garnatz ein Lehramtsstudium in Biologie und Deutsch in Hannover. Später arbeitet er als Förster in Hessen und wechselte dann nach Hannover in die Eilenriede. Diese prägte er bis 2014 als Leiter des Forstbetriebs Hannovers. Heute setzt sich Garnatz als Vorsitzender des Eilenriedebeirates weiterhin für die positive Entwicklung des Stadtwaldes Hannover ein.
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