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Der Schwarze Schnurfüßer ist „Höhlentier des Jahres 2018“
12. Oktober 2017 – Schwarze Schnurfüßer können ganzjährig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern gefunden werden, wo sie standortbezogen auch feste Populationen bilden. Seinen wissenschaftlichen Namen Tachypodoiulus niger gab dem Schnurfüßer der britische Zoologe William Elford Leach, der ihn 1815 erstmals genau beschrieb.
Der Schwarze Schnurfüßer wird zwei bis fünf Zentimeter lang. Die schwarzbraun bis tiefschwarz gefärbte Art besitzt auffallend helle Beine. Die Jungtiere sind hellbraun, seitlich dunkler und haben eine dunkle Längslinie auf dem Rücken. Der Körper besteht aus 41 bis 56 Rumpfringen.
Mit 0,09 Stundenkilometern Spitze durchs Unterholz
Der Schwarze Schnurfüßer ist eine Waldart, die aber auch ins Offenland vordringen kann, wo sie besonders Gebüschkomplexe besiedelt. An kalkreichen Standorten dringt er bis in Zwischenräume und Höhlen vor. Schwarze Schnurfüßer können ein Lebensalter von sechs bis sieben Jahren erreichen, die Geschlechtsreife ist nach anderthalb bis zwei Jahren erreicht.
Tachypodoiulus niger ist ein nachtaktiver Streuschicht- und Rindenbewohner und hat einen nächtlichen Aktionsradius von etwa zehn Metern. Hierbei klettert er sogar an Bäumen, Sträuchern und Steinen hoch. Laut dem Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher ist er mit einer Geschwindigkeit bis zu 24 Millimetern in der Sekunde – umgerechnet 86 Meter je Stunde – der schnellste einheimische Doppelfüßer.
In weiten Teilen West- und Mitteleuropas verbreitet
Bei Gefahr windet sich der Schwarze Schnurfüßer auf der Seite oder dem Rücken liegend, schlangenähnlich, um sich dem Feind zu entwinden und einen Unterschlupf zu finden.
Schwarze Schnurfüßer kommen außer im Norden des Norddeutschen Tieflands fast überall in Deutschland vor. Außerdem ist die Arten in weiten Teilen West- und Mitteleuropas verbreitet, von Spanien, Frankreich, Großbritannien und Irland über die Benelux-Staaten bis zur Schweiz, Österreich und Tschechien. In Deutschland ist Schwarze Schnurfüßer aus allen Höhlengebieten bekannt, wo er bis weit in die Tiefenregionen der Höhlen vordringen kann.
Der Schwarze Schnurfüßer steht für eine große Zahl an Tierarten, die auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind. Der Verband der deutschen Höhlen-und Karstforscher will mit der Wahl des Höhlentieres darauf hinweisen, dass gerade bei der Erforschung der unterirdischen Ökosysteme und der darin vorkommenden Arten noch großer Handlungsbedarf besteht.
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