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Jetzt NABU-Mitglied werden!Die Ohrdrufer Wölfin hat sich mit einem Haushund eingelassen
Sechs Wolf-Hund-Mischlinge sollen nun getötet werden
12. Oktober 2017 – Nach Auffassung der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) handelt es sich bei den Ohrdrufer Jungtieren zweifelsfrei um Hybride – also eine Kreuzung aus Wolf und Haushund. Die vier weiblichen und zwei männlichen Jungtiere werden auf ein Alter von fünf Monaten geschätzt.
In Abstimmung mit der DBBW hat das Thüringer Umweltministerium entscheiden, die Jungtiere „aus Artenschutzgründen aus der Natur zu entnehmen“. Die Tiere werden also getötet. Damit soll die Wildtierpopulation des Wolf vor dem Eindringen von Haushund-Genen geschützt werden. Eine Vermischung der Gene würde den Fortbestand der Wolfspopulation gefährden. Da der Aktionsradius der Tiere schnell wächst, empfehlen Experten eine möglichst schnelle Tötung.
Auffällig viele Nutztierrisse
Seite Anfang Juli häuften sich die Übergriffe auf Nutztiere rund um den Standortübungsplatz Ohrdruf, nachdem es zuvor über fast zwei Jahre keinen Fall gegeben hatte. 65 Schafe und 14 Ziegen wurden in diesem Jahr Opfer von Attacken oder mussten notgeschlachtet werden. In zwei von 13 Fällen konnte die Ohrdrufer Wölfin mittels DNA-Analyse eindeutig als Verursacherin nachgewiesen werden.
In den vergangen Wochen haben Schäfer und Umweltministerium Lösungen für eine einen besseren Schutz der Herden verabredet. So wurden kostenlos mehrere Zaunsets leihweise zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus bewachen seit wenigen Tagen angemietete Herdenschutzhunde die Schafe im Nachtpferch.
Ein Betäuben und der Transport in ein Gehege ist aus Sicht der DBBW keine tierschutzgerechte Alternative. Erfahrungen aus Sachsen zeigten, dass die dort gefangenen Hybridwelpen sehr unter der Gehege-Haltung gelitten haben. Für die „letale Entnahme“ der Wolf-Hybriden will das Ministerium nun die arten- und tierschutzrechtlichen Genehmigungen erteilen.
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