In diesen Zeiten schöpfen wir besonders viel Kraft in der Natur. Werden Sie NABU-Mitglied und helfen Sie mit, damit wir die Natur auch in Zukunft genießen können.
Jetzt NABU-Mitglied werden!Ein gutes Jahr für die Miniermotte
Rosskastanien in vielen Städten befallen / Laub möglichst nicht im eigenen Komposthaufen entsorgen
02. Oktober 2017 - Der Herbst wurde in diesem Jahr bereits frühzeitig eingeläutet: Bundesweit färbten sich vielerorts bereits im Hochsommer die Blätter der Rosskastanien braun, teilweise wurden sie sogar schon ganz abgeworfen. Dieses Phänomen ist der Miniermotte geschuldet – denn die frisst sich liebend gerne durch die Blätter der weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie. Für die befallenen Bäume stellt das Insekt eine ernsthafte Bedrohung dar. Der Laubabwurf schädigt die Kastanien zwar nicht direkt, macht sie jedoch anfälliger für Belastungen wie Trockenheit oder Stürme.
Durch Miniermottenbefall werden Rosskastanien anfälliger für Belastungen. Eine wirksame Maßnahme gegen die Insekten ist das Einsammeln und die wirkungsvolle Entsorgung des Laubs im Herbst. Für diese Aufgabe sind im öffentlichen Raum, also bei Straßen- und Parkbäumen, die kommunalen Grünflächenämter zuständig. Bei Rosskastanien im Garten oder Hinterhof ist der Einzelne gefragt. Wichtig: Die Blätter nicht auf den eigenen Komposthaufen werfen, sondern auf städtischen Kompostanlagen entsorgen oder tief im Boden vergraben.
Das Problem ist allerdings kein neues: Die Miniermotte lebt bereits seit rund 20 Jahren in Deutschland. Dennoch hat es Städte wie Berlin in diesem Jahr besonders schlimm erwischt. Laut Derk Ehlert von der Umweltverwaltung des Berliner Senats gibt es dafür mehrere Gründe: „Ein milder Winter führt dazu, dass viele Larven der Motte überleben können. Im Frühjahr ist dann der Regen ein entscheidendes Kriterium: Regnet es viel, können die Motten nicht fliegen und somit keine Eier ablegen. Zwar hat es beispielsweise in Berlin diesen Frühling sehr viel geregnet, doch ausgerechnet zur Zeit der Eiablage war es trocken.“
Zur Eindämmung der Miniermotte sind außerdem die Bürger gefragt. Ehlert betont, dass es wichtig sei, Kastanienlaub im Herbst vollständig zu entfernen, damit Larven nicht darin überwintern können. Anschließend müsse es korrekt entsorgt werden – am besten auf den kommunalen Kompostierungsanlagen, da die Insekten erst ab einer Temperatur von rund 60 Grad Celsius abgetötet werden und diese wird in den normalen Komposthaufen im Garten meist nicht erreicht. Alternativ kann man das Laub auch tief im Boden vergraben. „Wegen der geringen Ausbreitung der Miniermotte im letzten Jahr haben viele Bürger ihr Engagement zurückgefahren“, berichtet Ehlert, „deshalb konnten zahlreiche Larven überwintern, was in diesem Jahr zu Problemen führte.“
Ausführliches Porträt der Miniermotte
Manchmal braucht es nur ein winzig-kleines Ding, um ganz großen Schaden anzurichten. Die Rosskastanienminiermotte, ein Kleinschmetterling mit langem Namen und großer Zerstörungskraft, hat es schon lange auf unsere Kastanien abgesehen. Der NABU informiert. Mehr →
Porträt der Rosskastanie
Die Rosskastanie blickt auf eine interessante Geschichte zurück. Ursprünglich über ganz Europa verbreitet, zog sie sich in der letzten Eiszeit auf die Mittelgebirge Griechenlands, Mazedoniens und Albaniens zurück und überlebte dort. Erst vor rund 450 Jahren kehrte sie nach Mitteleuropa zurück. Mehr →
Verwandte Themen
Bevor der Winter Einzug hält, präsentieren sich viele Gehölze noch einmal von ihrer besonders schönen Seite. Die Bäume und Sträucher tönen ihre Blätter um: Grün kommt aus der Mode, dafür zeigen sich Gärten, Parks und Wälder in Gelb, Orange und Rot. Mehr →