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Jetzt NABU-Mitglied werden!Eisfreie Arktis: Zunehmende Schifffahrt birgt unkalkulierbare Umweltrisiken
NABU fordert Schwerölverbot in arktischen Gewässern
14. September 2017 - Laut aktuellen Zahlen des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) reduzierte sich das Eis in der Arktis in diesem Sommer gegenüber den 1970er und 80er Jahren um eine Fläche, die etwa fünf Mal so groß ist wie Deutschland. Die Nordostpassage war erstmals über den Sommer ohne Eisbrecher zu befahren. Der NABU befürchtet in der Folge dort stark zunehmenden Schiffsverkehr, da sich für die Reeder so die Reisezeit von Asien nach Europa von 24 auf 14 Tage reduziert. Ein Anstieg der Schifffahrt würde jedoch das Rußproblem in der Arktis weiter verschärfen und damit die Eisschmelze beschleunigen.
Schweröl als Schiffskraftstoff ist für die Arktis und für das Kima nicht zu verantworten. Die NABU fordert von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation ein schnellstmögliches Handeln und ein Schwerölverbot für die Arktis, bevor der Run der Schifffahrt losgeht. Im Falle einer Havarie gäbe es in diesen Breitengraden kaum eine Möglichkeit, austretendes Schweröl einzudämmen. Die Folgen für die Region wären verheerend. Zudem fehlt es nach wie vor an Systemen zur Abgasreinigung.
Schiffsabgase schädigen in erheblichem Maße die Meeresumwelt und heizen das Klima zusätzlich auf. Denn das Verbrennen von Schweröl setzt erhebliche Mengen von Ruß frei. Ruß gilt nach Kohlendioxid (CO2) als zweitstärkster Klimatreiber. Er lagert sich auf den Eisflächen der Arktis ab, wodurch ein Grauschleier entsteht, durch den sich die Umgebung aufheizt und das Arktiseis weiter abschmilzt. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden. Der Umstieg auf sauberere Kraftstoffalternativen und den verpflichtenden Einsatz von Abgastechnik ist dringend notwendig.
Für die Antarktis gilt seit Anfang 2017 der sogenannte Polar Code und damit ein Verbot für Schiffe, Schweröl als Kraftstoff zu nutzen oder mitzuführen.
Wer glaubt, Containerschiffe seien eine klimafreundliche Transportalternative, der liegt falsch. Täglich stoßen die Hochseeschiffe tonnenweise Schadstoffe aus und verschmutzen unsere Luft schwer. Mehr →
Der NABU hat in Reykjavik Luftschadstoffmessungen an den Kreuzfahrtterminals vorgenommen. Diese ergaben eine hohe Konzentration von ultrafeinen Partikeln, die teilweise mehr als 1.000fach über der relativ sauberen Umgebungsluft lagen. Mehr →
Fast alle Schiffe des Bundes fahren derzeit ohne Abgastechnik zur See. Auch Forschungsschiffe, die den Klimawandel in der Arktis untersuchen sollen, tragen in diesen sensiblen Gebieten durch ihre Abgase zur Klimaerwärmung und dem Abschmelzen der Gletscher bei. Mehr →