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Jetzt NABU-Mitglied werden!„Der halbe Weg ist geschafft“
Staaten bekräftigen ihr Engagement im Schutz für die Schneeleoparden
29. August 2017 - Schneeleoparden gehören zu den am stärksten bedrohten Großkatzen der Erde, doch die Ursachen ihrer Bedrohung haben sich in den letzten Jahren verschoben: Heute steht nicht mehr die Wilderei ganz oben auf der Liste der Hauptgefährdungsursachen, sondern die Zerstörung der Lebensräume durch Überweidung, Umweltverschmutzung, Bergbau und vor allem durch den Klimawandel.
Um den Schneeleoparden mitsamt seinem Lebensraum zu retten, soll das Global Snow Leopard and Ecosystem Protection Program (GSLEP) Strategien entwickeln und umsetzen. Der Aktionsplan, der bereits 2013 beim ersten Schneeleoparden-Gipfel beschlossen wurde, umfasst Maßnahmen vom Schutz vor Wilderei über Umweltbildung bis zum Erhalt der Beutetiere. Die damals unterzeichnete Erklärung sah vor, bis 2020 grenzübergreifend mindestens 20 Lebensräume für Schneeleoparden zu identifizieren und zu sichern. „Die Bischkek-Deklaration von 2013 ist das Ergebnis des Engegements aller Verbreitungsstaaten. Um dieses wichtige Ziel in der vorgegebenen Zeit zu erreichen, braucht es noch mehr Anstrengung. Der NABU fordert die Staatsvertreter der Verbreitungsländer daher auf, jetzt zu handeln“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt in seinem Grußwort und dankte insbesondere dem Präsidenten Atambajew und der kirgisischen Regierung für ihre Federführung im GSLEP-Prozess.
„Es ist unsere Hauptaufgabe, Schneeleoparden zu schützen und ihre Bestände zu vergrößern“, sagte der kirgisische Präsident Almazbek Atambaev in seiner Ansprache und betonte: „Es liegt in unserer Verantwortung, die Schneeleoparden für unsere Kinder und Enkelkinder zu schützen.“
Cihan Sultanoglu von den Vereinten Nationen (UNDP) sagte: „Schneeleoparden können nicht brüllen, aber wir hören sie trotzdem.“ Die Großkatzen stehen nicht für sich allein, sie sind Symbole geworden für die bedrohten Hochgebirgsökosysteme Asiens – die auch für die Menschen überlebenswichtig sind. In ihrer weiteren Rede erklärte Sultanoglu: „Menschen benötigen dieselben Dinge wie Schneeleoparden: Intakte Hochgebirgsregionen, die zu den größten Wasserspeichern der Erde zählen.“
Finanzielle Mittel sind knapp
Zur konkreten Umsetzung der internationalen Schutzmaßnahmen wurde bereits 2013 das GSLEP-Sekretariat in Bischkek gegründet. Seine Vertreter verkündeten: „Der halbe Weg ist geschafft“. Die Verbreitungsländer identifizierten 23 Schneeleoparden-Lebensräume mit insgesamt knapp 500.000 Quadratkilometern. Kirgistan, Pakistan, die Mongolei, Bhutan und Nepal haben die Management-Pläne zum Schutz der Gebiete bereits fertiggestellt. Doch nun fehle Geld: 150 Millionen US-Dollar benötige das Sekretariat, um das Programm weiter umzusetzen, sagte Keshav Varma. Aus diesem Grund lag bei dem diesjährigen Schneeleoparden-Forum ein besonderer Fokus auf dem Thema „grüne Investitionen“. Es werden Geldgeber benötigt, um den Schneeleoparden weiterhin effektiv schützen zu können. An diesem Problem wird verstärkt gearbeitet: Alle Teilnehmer des Forums bekennen sich zu grünem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung, 40 Millionen Dollar konnten bereits akquiriert werden. Das GSLEP-Programm soll langfristig unterstützt und Gesetze zum Schutz von Wildtieren sollen verbessert werden. Erklärtes Ziel ist es, bis Dezember 2018 die Managementpläne für alle 20 Schneeleoparden-Lebensräume fertiggestellt zu haben.
Der NABU und andere Organisationen wie der Snow Leopard Trust und der WWF unterstützen das GSLEP-Programm tatkräftig und finanziell. So hat der NABU 2013 das erste Schneeleopardenforum in Bischkek initiiert, das GSLEP-Sekretariat mit einem Mitarbeiter verstärkt und managet im Nord-Tian-Shan den Chon-Kemin-Nationalpark, eines der 23 identifizierten Schneeleoparden-Schutzgebiete. Der NABU ist seit fast 20 Jahren in Kirgistan und mittlerweile auch in Tadschikistan, Pakistan und Bhutan für den Schutz von Schneeleoparden aktiv. Am Rande der Konferenz trafen sich NABU-Vertreter mit der Delegation aus China, um eine neues, grenzübergreifendes Schneeleoparden-Schutzprojekt mit China, Kirgistan und Kasachstan in die Wege zu leiten.
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