Rauchschwalbe - Foto: NABU/Robert Lange
Insektenmangel und Klimawandel
Die Schwalben kommen zurück / Beobachtungen bitte melden
07. April 2017 - Daten über die Ankunftszeiten der Schwalben und andere Beobachtungen können für die Erforschung der Bestandsentwicklungen und einer möglicherweise wegen des Klimawandels auftretenden Verschiebung der Rückkehrtermine hilfreich sein. Außerdem lässt sich an den Daten ablesen, wo die Tiere nach wie vor heimisch sind, denn leider haben es die Schwalben nicht leicht.
Der Fokus dieses Aufrufes liegt auf der Rauchschwalbe (Hirundo rustica) und der Mehlschwalbe (Delichon urbica), weil die beiden Arten recht gut zu erkennen sind. Daneben kommen bei uns noch Uferschwalben (Riparia riparia) und neuerdings im Südzipfel der Republik auch einige wenige Felsenschwalben (Ptyonoprogne rupestris) vor.
Rauch- wie Mehlschwalbe haben es beide nicht leicht, weil sie immer weniger Flächen finden, die nicht versiegelt sind und sie mit Lehm für den Nestbau versorgen können. Auch kommt es bedauerlicherweise trotz der Tatsache, dass die beiden Arten besonders geschützt sind, mitunter zur Zerstörung ihrer Nester. Die Begründung ist meist, dass die Anwohner sich durch den Kot der Vögel belästigt fühlen. Dabei kann man mit Kotbrettern, die ein Stück unter dem Nest an der Wand angebracht werden, einen großen Teil der „Hinterlassenschaften“ der Vögel leicht auffangen.
Ebenfalls problematisch ist, dass beide Schwalbenarten vor allem an Neubauten oft keine geeigneten Dachvorsprünge mehr finden, unter denen sie ihre Nester errichten könnten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, spezielle Nisthilfen für die Vögel anzubieten oder bei der Planung eines Neubaus entsprechende Details zu berücksichtigen, damit sich Schwalben später am Haus zum Brüten ansiedeln können.
Rauch- und Mehlschwalbe werden in der neuesten bundesweiten Roten Liste inzwischen als „gefährdet“ eingestuft, die Uferschwalbe steht auf der sogenannten Vorwarnliste.
Direktmeldelinks beim NABU-Naturgucker:
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