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Jetzt NABU-Mitglied werden!Der NABU ruft zur Meldung von Kiebitzen auf
Deutschlandweite Daten sollen für besseren Schutz sorgen
03. Februar 2017 - Unter anderem soll untersucht werden, welche Lebensräume Kiebitze bevorzugen und welche Ansprüche sie an ihre Umgebung haben. Die gesammelten Daten sollen dabei helfen, ein noch besseres Schutzsystem für den Kiebitz aufzubauen. Daher ist es wichtig, aus möglichst vielen Regionen in Deutschland Daten zu erhalten.
Um die Situation für den Frühlingsboten zu verbessern, erhofft sich der NABU in diesem Jahr zweierlei Meldungen: Zum einen sollen die aus dem Winterquartier zurückkehrenden Tiere erfasst werden. Ab Februar sieht man sie oft in großen Schwärmen zu ihren Rastplätzen ziehen. Zum anderen sind insbesondere Hinweise auf brütende Kiebitze gefragt. Ab März können die Tiere bei ihren spektakulären Balzflügen beobachtet werden. Die Männchen präsentieren sich dabei sehr stimmfreudig und lassen das typische und namensgebende „Ki-witt“ erklingen. Kiebitze brüten hauptsächlich in offenen, flachen Landschaften auf Wiesen und Weiden oder auf Ackerflächen.
Die Lage der Brutplätze sollte möglichst genau und mit Angaben zur Art der Bewirtschaftung der Brutfläche gemeldet werden. Auf Grund der Auffälligkeit von brütenden Kiebitzen kann die Erfassung von öffentlich zugänglichen Wegen erfolgen. Ein Aufsuchen der Gelege auf der Fläche ist nicht notwendig.
Hier können Sie Ihre Kiebitz-Beobachtungen melden
Die Meldung von Kiebitzen ist möglich über:
Eine detaillierte Anleitung (PDF) finden Sie hier. Auf einer Auf einer Übersichtskarte werden die Kiebitzmeldungen von Ornitho.de sichtbar sein.Die erhobenen Daten werden im Rahmen des Projektes „Sympathieträger Kiebitz“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt verwendet werden. Im Zuge des Projektes erarbeiten das Michael-Otto-Institut im NABU und das Thünen-Institut für Ländliche Räume derzeit Schutzmaßnahmen für den Kiebitz in der normalen Agrarlandschaft. Um das Potential und die Relevanz der einzelnen Schutzmaßnahmen abschätzen zu können, werden Informationen zur Habitatpräferenz des Kiebitzes sowie zur aktuellen Verteilung des Kiebitzbestandes auf die verschiedenen Anbaukulturen wie Grünland, Mais, Wintergetreide und Zuckerrübe benötigt. Die über die Naturbeobachtungs-Plattformen erfassten Daten sind wichtig, um die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen auf Populationsebene abschätzen zu können. Das Ziel ist es zu ermitteln, wo Schutzmaßnahmen für Kiebitze ansetzen sollten und wie diese optimal ausgestaltet und umgesetzt werden können.
Einst weit verbreitet, nun auf der Roten Liste
Der früher in Deutschland häufige Brutvogel steht hierzulande inzwischen weit oben auf der Roten Liste. Auch europaweit gilt er als gefährdet. Der Hauptgrund für den Rückgang liegt in der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft. Es gibt kaum noch geeignete Brutplätze für den Kiebitz und viele seiner Gelege und Küken gehen verloren. Um den bedrohten Wiesenvogel in Deutschland vor dem Aussterben zu bewahren, sucht der NABU gemeinsam mit Landwirten nach Lösungen. Im Projekt „Sympathieträger Kiebitz“ im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt testen Landwirte in insgesamt neun Projektregionen mögliche Maßnahmen auf überwiegend konventionell bewirtschafteten Äckern und Wiesen.
Das Projekt wird durchgeführt im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt und über fünf Jahre gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie Mitteln des Umweltministeriums von Schleswig-Holstein und der Hanns R. Neumann Stiftung.
Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz auf den Feldern und Wiesen in Deutschland häufig zu sehen. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden und gilt als „stark gefährdet“. Deshalb hat der NABU ein bundesweites Schutzprojekt durchgeführt. Mehr →
Der taubengroße Kiebitz bevorzugt offenes, feuchtes Grünland. Wo dieses fehlt, weicht er auch auf Ackerflächen aus. Mehr →
Das Michael-Otto-Institut im NABU hat im Rahmen seines Projektes „Sympathieträger Kiebitz“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt ein Praxishandbuch zum Kiebitzschutz erstellt. Mehr →
Der Brutbestand des Kiebitzes in Deutschland hat seit 1992 um mindestens 88 % abgenommen. Er wird in der Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt. Das Michael-Otto-Institut im NABU führt Forschung zum Schutz des Kiebitzes durch. Mehr →