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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wie lassen sich illegale Wolfstötungen verhindern?
NABU trifft sich mit Bauernverband, Jagdverband und Schafzuchtverbänden
02. Dezember 2016 – Nachdem im September erneut zwei erschossene Wölfe innerhalb kurzer Zeit gefunden wurden, hat NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller seine Geschäftsführerkollegen von Bauernverband, Jagdverband und Vereinigung der Schafzüchterverbände zu einem Verbändegespräch eingeladen, um gemeinsam zu beraten, wie solche Straftaten in Zukunft zu verhindern und strenger zu ahnden sind. Dieses wird nun am kommenden Montag stattfinden. „Wir möchten beraten, was getan werden muss, um gemeinsam solche kriminellen Auswüchse zu verhindern“, erklärt Miller die Initiative.
Im Vorfeld des Gespräches hat der Deutsche Jagdverband stellvertretend für die drei Verbände einen an den NABU gerichteten Fragenkatalog auf seiner Website veröffentlicht. Das Problem der illegalen Tötungen wird dabei aber gar nicht angesprochen. Der NABU hat in zahlreichen Papieren seine Position zu allen wesentlichen Fragen der Koexistenz von Wolf und Mensch transparent kommuniziert (siehe unten). Insofern gibt es eine ausreichende Grundlage für das Verbändegespräch. Darüber hinaus gehende Fragen lassen sich nicht in einem öffentlich inszenierten Schlagabtausch beantworten, sie bedürfen der ausführlichen, sachlichen Verständigung im direkten Gespräch. Hilfreich wäre es aus Sicht des NABU, wenn DBV, DJV und VDL ihrerseits Antworten auf die gestellten Fragen zugänglich machten.
Die weitgehende Fokussierung auf die Forderung nach einer Bejagung des Wolfes durch die eingeladenen Verbände kann aus Sicht des NABU das Erstarken einer Kultur der Selbstjustiz begünstigen, die im äußersten Falle in der illegalen Tötung eines Wolfes endet. Dem gilt es, gemeinsam entgegenzuwirken, mit dem nun anstehenden Gespräch als ersten, wichtigen Schritt. Der NABU hofft, dass trotz allen Diskussionsbedarfes zwischen den vier Verbänden eine Reihe von Gemeinsamkeiten bestehen – nicht nur zur Frage der Eindämmung illegaler Wolfstötungen, sondern auch bei der Verbesserung von Herdenschutz und Entschädigungsleistungen für Nutztierhalter.