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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wolfsschutz nicht aufweichen
NABU fordert klares Bekenntnis zum Schutz des Wolfes
2. Dezember 2016 - Die Zahl der Wölfe soll reguliert werden – das fordern die umweltpolitischen Sprecher der Fraktionen von CDU und CSU in den Bundesländern in ihrer „Dresdner Resolution“. Ein entsprechender Antrag zur „Definition des Erhaltungszustandes des Wolfes“ wird in diesen Tagen in der Umweltministerkonferenz besprochen.
Für den NABU ist die aktuelle Debatte von Politikern der CDU/CSU und verschiedenen Interessenverbänden der Nutztierhalter und Jäger zu dem Thema unnötig: Wölfe sind durch nationale und internationale Gesetze streng geschützt und dieser Schutzstatus darf nicht aufgeweicht werden. Daher erwartet der NABU von der Politik ein klares Bekenntnis zum Schutz des Wolfes.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller schätzt es so ein: „Nicht ob, sondern wie wir mit dem Wolf leben können, ist die entscheidende Frage.“ Wir brauchen keine Diskussion um die Begrenzung der Wolfsbestände, sondern bestenfalls die Optimierung im bestehenden und bewährten Wolfsmanagement.
Der NABU lehnt eine Herabstufung des Schutzstatus des Wolfes in den Anhängen der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie und die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht strikt ab. Vielmehr muss das Ziel sein, einen flächendeckenden und standortangepassten Herdenschutz in Wolfsgebieten noch besser umzusetzen. Ebenso sollten schnelle, unbürokratische Hilfen für Nutztierhalter möglich sein. Dazu gehört auch die Verbesserung der wissenschaftlichen Datenlage zu Umsetzungsdefiziten im Herdenschutz und deren Ursachen.
Wölfe in Deutschland
Die aktuelle NABU-Wolfsposition zum Herunterladen
Wie ist die aktuelle Bestandssituation des Wolfes, was fordert der NABU zum Wolfsschutz und was muss beim Umgang des Menschen mit dem Wolf beachtet werden? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigt sich das neue NABU-Positionspapier.
Obwohl die aktuellen Zuwachsraten der Wolfspopulation in Deutschland als hoch empfunden werden, sind sie aus biologischer Sicht normal – und der Bestand mit aktuell 46 Rudeln keinesfalls ausreichend stabil. „Die Bestandsentwicklung des Wolfes wird rein durch das Nahrungsangebot gesteuert. Dies ist in Deutschland aufgrund der historisch höchsten Reh-, Rot- und Schwarzwildbestände sehr hoch“, so Miller. Gründe hierfür sind unter anderem die jahrzehntelange falsch ausgeübte Hege durch die Jägerschaft zur Optimierung von Jagdstrecken und die alarmierenden Fehlentwicklungen durch die Intensivierung der Landwirtschaft.
Fehlentwicklungen in Jagdrecht und Landwirtschaftspolitik
Insbesondere die enorme Zunahme des Maisanbaus für die Energiegewinnung (Vermaisung) trägt zu deutlich überhöhten Wildbeständen und damit verbundenen Großrotten- und Großrudelbildungen bei. „Wenn die CDU/CSU-Sprecher ihre Verantwortung für die Umweltpolitik ernst nehmen, sollten sie diese Zusammenhänge betrachten. Für die jahrzehntelangen Fehlentwicklungen im Jagdrecht und in der Landwirtschaftspolitik ist die CDU/CSU hauptverantwortlich“, so Miller.
Der NABU begrüßt allerdings die Forderungen der umweltpolitischen Sprecher der CDU/CSU, das staatenübergreifende Wolfsmonitoring zwischen Deutschland und den Nachbarländern zu verbessern. „Die Zusammenarbeit mit Polen ist hier ein sehr gutes Vorbild und eine solche Zusammenarbeit ist auch mit den anderen Nachbarstaaten anzustreben“, so Miller.
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