Die Gäste wurden von Thomas Tennhardt, dem Vorsitzenden der NABU International Naturschutzstiftung, begrüßt. - Foto: G. Rottmann
Im Einsatz gegen Wilderei
Matinée der NABU International Naturschutzstiftung
Wie jedes Jahr wurden die Besucher und Besucherinnen mit einem bunten Programm empfangen. Artenschutzexpertin Dr. Barbara Maas hielt einen bildstarken Vortrag über die skrupellose Nashornwilderei in Afrika. Besonders Vietnam hat sich als Zentrum des Marktes für das illegal gewilderte Horn etabliert, das als Wundermittel in der traditionellen Medizin gilt. Hier gründeten Maas und die buddhistischen Oberhäuptern Vietnams in Zusammenarbeit mit der International Buddhist Confederation (IBC) die Initiative „Buddhists4Rhinos“. Sie überträgt die buddhistische Lehre von Gewaltlosigkeit, Weisheit und Mitgefühl zum Wohle aller Lebewesen auf die Nashornproblematik. Denn nicht nur Nashörner sind Opfer des Handels, sondern auch Wilderer und Ranger sowie ihre Familien. Als Buddhist ist der Verbrauch von Nashorn allein aus diesen Gründen inakzeptabel. Mit der Verbreitung dieses Ansatzes versucht der NABU, bestehende und potenzielle Verbraucher von ihrem Kauf abzubringen.
Im Anschluss berichtete Werner Schröder, Vorsitzender der NABU-Bundesarbeitsgruppe Afrika, von der Situation der Wilderei in Kenia und der Spürhundestaffel der Stiftung. Gemeinsam mit der staatlichen Wildschutzbehörde Kenya Wildlife Service (KWS) und dem David Sheldrick Wildlife Trust hat die Stiftung im kenianischen Tsavo-Nationalpark eine Hundestaffel für die Wildereibekämpfung aufgebaut. Ziel des Projektes ist es, dem dramatischen Anstieg der Elefanten- und Nashornwilderei und dem resultierenden illegalen Handel entgegenzuwirken. Polizist und Hundetrainer Swen Busch unterstützt die kenianischen Ranger mit Schulungen und war mit seinen Hunden für die Matinée nach München gekommen. Es war der Höhepunkt der Veranstaltung, als der Belgische Schäferhund Santos begeistert sein Können demonstrierte und auf Anhieb versteckte Waffen und Munition aufspürte. Anschließend konnten sich die Besucher sogar selbst verstecken und von Uli, dem zweiten Hund Buschs, suchen lassen.
Danach neigte sich die Veranstaltung dem Ende entgegen. Die Besucher konnten sich am Infotisch mit Materialien zum Thema Wilderei eindecken, beim „Wilderei-Mitmachspiel“ versuchen, einen Elefanten sicher in sein Schutzgebiet zu bringen und sich von Gemälden mit Giraffen, Elefanten und Nashörnern in die Serengeti entführen lassen. „Eindrucksvolle, beängstigende Zahlen – und hoffnungsfroh stimmende Initiativen. Danke allen, die dafür arbeiten“, schrieb jemand in unser Gästebuch. Und: „Für den Kopf die Informationen, für die Gefühle die Berichte der Aktiven, für den Körper das Essen: perfekte Matinée.“
In den letzten Jahren ist die Wilderei besonders von Elefanten und Nashörnern dramatisch eskaliert: Bis zu 30.000 Elefanten werden jedes Jahr wegen ihrer Stoßzähne getötet. Um Lösungen für diese Situation zu finden, kamen Experten aus Afrika und Asien in der NABU-Bundesgeschäftsstelle zusammen. Mehr →