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Kleine und mittlere Unternehmen sprechen sich gegen Aufweichung von EU-Naturschutzgesetzen aus
31. Mai 2016 - Europaweit haben sich über 300 Kleine und Mittlere Unternehmen offen gegen eine von der EU-Kommission geplante Änderung der EU-Naturschutzrichtlinien ausgesprochen. Eine entsprechende Erklärung der 312 unterzeichnenden Unternehmen wurde durch die NABU-Partnerorganisation BirdLife International in Brüssel an EU-Umweltkommissar Karmenu Vella übergeben. Darin sprechen sich die Unternehmen dafür aus, die EU-Naturschutzrichtlinien nicht zu verändern, sondern dafür zu sorgen, dass sie konsequent umgesetzt werden. Eine intakte Natur, Rechtssicherheit und gemeinsame Regeln im Binnenmarkt seien besonders wichtig, heißt es in der Erklärung.
Von EU-Kommissionspräsident Juncker wird in den kommenden Tagen eine Entscheidung zur Zukunft der EU-Naturschutzrichtlinien erwartet. Der NABU fordert ein klares Bekenntnis zum Erhalt dieser wichtigen Umweltgesetzgebung, damit die jahrelange Unsicherheit über den europäischen Rechtsrahmen für den Naturschutz ein Ende hat. NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Dass sich Unternehmen aus ganz Europa zu Wort melden, sollte ein Weckruf für die EU-Kommission sein, die sich auf die eigenen Fahnen geschrieben hat, gerade etwas für die Kleinen und Mittleren Unternehmen tun zu wollen.“ Der Abbau von Umweltstandards nütze Wirtschaft und Arbeitsmarkt eben gerade nicht. „Im Gegenteil, eine zukunftsfähige Wirtschaft braucht intakte Natur und verlässliche Regeln“, so der NABU-Präsident.
Die über 300 KMU, die die Erklärung unterzeichnet haben, stehen stellvertretend für viele Tausend weitere Unternehmen, deren künftige Gewinne und Arbeitsplätze davon abhängen, dass Boden, Wasser, Luft und Landschaft intakt bleiben, sogar außerhalb der EU. „Eine Abschwächung der EU-Naturschutzrichtlinien wäre ein schlechtes Signal an die Länder, aus denen wir ökologische und fair gehandelte Produkte beziehen. In Afrika sieht man die EU bisher als Vorbild im Naturschutz“, sagt Florian Hammerstein, Geschäftsführer von Original Food. Das Unternehmen aus Freiburg im Breisgau vermarktet unter anderem Wildkaffee aus Äthiopien.
Die Erfolge der EU-Naturschutzrichtlinien nützen Kleinen und Mittleren in vielen Branchen, so im Bereich Ernährung, Tourismus oder Kommunikation. „Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland ist eine Erfolgsstory, die wir gerne erzählen. Ohne EU-Naturschutzgesetze wäre sie nicht möglich“, betont Peter Peschel, Geschäftsführer von der Berliner Agentur DIEMEDIAFABRIK.
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