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Jetzt NABU-Mitglied werden!30 Jahre Tschernobyl
Risikotechnik Atomkraft weltweit abschalten
26. April 2016 – Heute jährt sich zum 30. Mal die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, und noch immer sind die Nachrichten geprägt von Beinahe-Unfällen und Schlampereien bei der Sicherheit von Atomkraftwerken.
Der deutsche Atomausstieg bringt keine Sicherheit für Mensch, Natur und Umwelt, wenn Kontrollen in Atomreaktoren nur vorgetäuscht werden, wie jüngst in Philippsburg aufgedeckt, oder Pannenreaktoren in direkter Grenznähe in Belgien und Frankreich weiterbetrieben werden. Die Bundesregierung muss den Abschluss des bilateralen Atomsicherheitsabkommens mit Belgien vorantreiben.
Euratom-Vertrag zementiert Risiken der Atomkraft
Nach dem noch immer gültigen Euratom-Vertrag von 1957 darf jeder EU-Staat allein über Bau und Betrieb von Atomkraftwerken entscheiden. Der NABU sieht hier Änderungsbedarf: Der Super-GAU kennt keine Grenzen, deshalb müssen die Mitgliedstaaten auf EU-Ebene beim Thema Atomkraft zusammenarbeiten. Der Euratom-Vertrag, den noch Adenauer unterschrieben hat, gibt der Atomkraft den Vorrang und muss deshalb dringend überarbeitet werden. Das hat auch schon die Töpfer-Kommission nach Fukushima gefordert – dafür muss sich die Bundesregierung endlich einsetzen. Zudem sollte die Bundesregierung auf EU-Ebene eine Novelle der Richtlinie zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Laufzeitverlängerungen von AKW anstoßen. Bisher ist diese nur für den Neu- und Abbau von AKW verpflichtend.
Atomkraftwerks-Betreiber nicht aus der Verantwortung entlassen
Abgesehen von den Sicherheitsproblemen von Atomenergie ist die Kostenfrage noch längst nicht geklärt. „Die Konzerne haben sich jahrelang an hochsubventionierten Atomkraftwerken bereichert und so schlecht gehaushaltet, dass sie jetzt nicht mehr in der Lage sind, nach dem Verursacherprinzip die Nachsorge zu leisten,“ so NABU-Energieexperte Sebastian Scholz mit Blick auf die derzeit laufenden Verhandlungen in der nationalen Atomkommission. „Am Ende der Verhandlungen wird die Allgemeinheit für einen Großteil der Kosten einspringen müssen. Aus dieser Geschichte gilt es zu lernen, dass wir langfristig ausschließlich auf naturverträgliche erneuerbare Energien setzen müssen. Nur so hinterlassen wir weder Kosten noch Müll für die nächsten Generationen und dem Klima hilft es auch“, so Scholz.
Mit der Wiederinbetriebnahme und Laufzeitverlängerung von Tihange und Doel geht die belgische Regierung wider besseres Wissen das Risiko ein, das Zentrum Europas zu vernichten. Der NABU forderte heute eine sofortige bedingungslose Stilllegung beider AKW. Mehr →
Lecke Atommüllfässer, Brennelemente-Zwischenlager ohne Genehmigung – das „Nationale Entsorgungsprogramm“ scheint kopf- und konzeptlos. Umso wichtiger ist es nun, jetzt Stellung zu beziehen. Im Wesentlichen gibt es neun Kritikpunkte. Mehr →