NABU-Präsident Olaf Tschimpke und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks werden auf dem Havelberger Domberg interviewt ... - Foto: Felix Paulin
Naturschutzprojekt mit Modellcharakter
NABU-Präsident und Bundesumweltministerin besuchen Untere Havel
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... und testen die interaktive Ausstellung im Haus der Flüsse. - Foto: Felix Paulin
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NABU-Präsident Olaf Tschimpke (2. v. r.) und Projektleiter Rocco Buchta (2. v. l.) zeigen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die Fortschritte des Renaturierungsprojekts bei einer Kahnfahrt auf der Havel. - Foto: Felix Paulin
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Flutrinnenanbindung an der Havel östlich von Kuhlhausen in Sachsen-Anhalt. - Foto: Sebastian Hennigs
01. September 2015 - Gemeinsamer Besuch der Unteren Havel: NABU-Präsident Olaf Tschimpke informierte heute die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks über den aktuellen Stand in dem Naturschutzgroßprojekt, das der NABU mit der Unterstützung vom Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt durchführt.
„Wir zeigen an der Unteren Havel, wie eine ehemalige Bundeswasserstraße wieder ein lebendiger Fluss werden kann. Die Renaturierung der Havel hat Modellcharakter, wie Flussrenaturierungen unter Federführung des Naturschutzes in Zusammenarbeit mit Bund und Ländern erfolgreich laufen können. Die naturnahe Gestaltung von Ufern leistet nicht nur einen bedeutenden Beitrag zum Artenschutz, sondern natürliche Auen verbessern auch den Hochwasserschutz. Bewohner am Fluss und aus dem Umland profitieren von der Schaffung eines Naherholungsgebietes. Hier an der Unteren Havel entsteht eines der bedeutenden Naturparadiese Mitteleuropas“, sagte NABU-Präsident Tschimpke.
Vor diesem Hintergrund verwies der NABU-Präsident auf die Chance, die sich mit dem auf Initiative des NABU im Koalitionsvertrag vereinbarten Bundesprogramm Blaues Band biete. Das Programm müsse noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden. Besonderes Augenmerk sollte auf einer rechtlichen Anpassung des Wasserstraßengesetzes sowie einem eigenen Budget für die ökologische Gewässerentwicklung von Bundeswasserstraßen liegen um bestehende rechtliche Anforderungen zu erfüllen. Mit Spannung erwartet der NABU die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe von Bundesumwelt- und -verkehrsministerium, die Anfang Dezember erste Pläne zur Ausgestaltung des Programms vorstellen will.
An der Unteren Havel besuchten die Bundesumweltministerin und der NABU-Präsident auch das Natura 2000-Informationszentrum „Haus der Flüsse“ des Biosphärenreservats Mittelelbe am BUGA-Standort Hansestadt Havelberg. Der NABU hat dort in direkter Nachbarschaft einen Altarm der Havel angeschlossen und die historische Petroleuminsel wiederauferstehen lassen. Auch im NABU-Naturgarten in Havelberg machte die Ministerin einen Stopp. Dort gibt der NABU Tipps für naturnahes und torffreies Gärtnern.
In Havelberg wurde jetzt das „Haus der Flüsse“ als Infozentrum des Biosphärenreservats Mittelelbe eröffnet. Teil der Dauerausstellung ist auch die 2014 vom NABU renaturierte Petroleuminsel im Außengelände. Zeitgleich starteten an der Breiten Dunau weitere Renaturierungsarbeiten. Mehr →
Die Renaturierung der Havel geht voran: In diesem Jahr wird zum Beispiel mit dem Ausbaggern eines historischen zweiten Arms in Havelberg begonnen. Durch die Rekonstruktion dieser Stromteilung entsteht die Petroleuminsel, die 1934 durch einen Schleusenbau verschwunden ist. Mehr →