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Jetzt spenden!In Fallen gefangen und erschossen
Rund ums Mittelmeer werden jährlich 25 Millionen Vögel getötet
21. August 2015 - Dabei liegt das EU-Mitgliedsland Italien hinter Ägypten an zweiter Stelle der Vogelmord-Statistik. Geschätzte 5,6 Millionen Vögel jährlich müssen hier ihr Leben lassen. Während die Famagusta auf Zypern als schlimmster regionaler „Hotspot“ des Vogelmords gilt, liegt das kleine Malta in der Statistik der getöteten Vögel je Quadratkilometer vorne.
Vogelmord im Mittelmeerraum
- Ägypten: 5,7 Millionen tote Vögel jährlich (741.000 bis 10,6 Millionen). Schwerpunkt Netzjagd auf Wachteln mit hunderttausendfachem „Beifang“. Auch Pirol, Neuntöter, Blässhuhn und Haussperling sind stark betroffen.
- Italien: 5,6 Millionen (3,4 bis 7,8 Millionen). Fast die Hälfte der 348 vorkommenden Vogelarten wird in nennenswertem Umfang bejagt. An der Spitze liegen Buchfink, Singdrossel und Wiesenpieper.
- Syrien: 3,9 Millionen (2,9 bis 4,9 Millionen). In dem vom Bürgerkrieg heimgesuchten Land wird fast flächendeckend gejagt. Besonders betroffen sind Dorn- und Mönchsgrasmücke, Feldlerche sowie Greife und Falken.
- Libanon: 2,6 Millionen (1,7 bis 3,5 Millionen). Hier wird auf alles geschossen, was fliegt. 60 Prozent der 327 Arten sind betroffen. Zahlenmäßig am stärksten betroffen: Wachtel, Mönchsgrasmücke und Kalanderlerche.
- Zypern: 2,3 Millionen (1,3 bis 3,2 Millionen). Das seit 1974 bestehende Fangverbot wird weitgehend ignoriert. Im Kochtopf landen vor allem Singdrossel, Zilpzalp, Mönchs- und Klappergrasmücke.
- Griechenland: 704.000 (485.000 bis 922.000). Hauptopfer ist die Turteltaube. Stieglitz, Girlitz, Grünfink und Kurzzehenlerche werden in großer Zahl für die Käfighaltung gefangen.
- Frankreich: 522.000 (149.000 bis 895.000). In der Grande Nation werden mehr als 100 Vogelarten illegal bejagt. Buchfink, Ortolan und Rotkehlchen leiden am stärksten.
- Kroatien: 510.000 (166.000 bis 850.000). Hier werden vor allem Blässhühner und andere Wasservögel bejagt. Auch Steinadler sind unter den Opfern.
- Libyen: 503.000 (325.000 bis 680.000). In Libyen gibt es keine Artenschutzregelungen. Prominentestes Jagdopfer ist die weltweit bedrohte Kragentrappe.
- Albanien: 265.000 (206.000 bis 325.000). Illegal geschossen werden vor allem Feldlerchen und Amseln, Stieglitze werden als Käfigvögel gefangen.
Mit jährlich durchschnittlich 2,9 Millionen Vögeln ist der Buchfink die am stärksten verfolgte Art, gefolgt von Mönchgrasmücke (1,8 Millionen Vögel), Wachtel (1,6 Millionen), Singdrossel (1,2 Millionen), Kalanderlerche (900.000) und Feldlerche (700.000). Manche Singvogelarten werden so stark verfolgt, dass sich ihre Bestände inzwischen nahezu in freiem Fall befinden.
Die genannten Zahlen sind ein Vorauszug der Studie „Preliminary assessment of the scope and scale of illegal killing and taking of birds in the Mediterranean”, die in Kürze veröffentlicht wird.
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