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Jetzt NABU-Mitglied werden!Richtige Standortwahl beugt Konflikten vor
NABU legt Vorschläge zur Naturschutz-Aufwertung von Kurzumtriebsplantagen vor
09. Februar 2015 – Kurzumtriebsplantagen, die auch als Energieholzfelder bekannt sind, werden schnell gefordert, wenn es darum geht, die steigende Nachfrage nach Energieholz abzudecken. Derzeit werden rund 6.000 Hektar in Deutschland im Kurzumtrieb bewirtschaftet.
Die schnellwachsenden Bäume, wie Pappeln oder Weiden, einer solchen Plantage können dabei positive Effekte auf strukturarme Landschaften haben. Allerdings können bei ihrer Anlage und Bewirtschaftung auch Konflikte mit dem Naturschutz entstehen. Um diese zu vermeiden, untersucht der NABU derzeit, wie Kurzumtriebsplantagen (KUP) künftig naturverträglicher gestaltet werden können.
„Konflikte mit den Zielen des Naturschutzes entstehen vor allem dann, wenn Kurzumtriebsplantagen auf naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen angelegt werden. Das können Feuchtwiesen sein, aber auch Fluss- und Bachauen, Brachflächen oder Offenlandgebiete mit Wiesenbrüter- und Rastvogelvorkommen. Denn dann verlieren diese Flächen ihre Funktion als Lebensraum für verschiedene Arten“, erläutert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Konkrete Naturschutzmaßnahmen können helfen, diese Konflikte zu vermeiden und die Plantagen und Streifen aufzuwerten. Vorschläge hierfür stellt der NABU in einer jetzt veröffentlichten Broschüre vor. So sollten künftig bereits bei der Neuanlage Säume mit Blühstreifen oder der Erhalt von Strauchmänteln beziehungsweise Heckenstrukturen eingeplant werden. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, die Gehölze abschnittsweise zu ernten. So können in den Plantagen lebende Arten besser geschützt werden. Da diese Maßnahmen jedoch mit zusätzlichem Aufwand verbunden sind und häufig auch den Ertrag der Flächen reduzieren, sollten nach Ansicht des NABU künftig bessere Anreize für eine naturverträglichere Gewinnung von Energieholz geschaffen werden.
Im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit geförderten F+E-Vorhabens „Naturverträgliche Anlage und Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen“ untersucht der NABU zusammen mit der Bosch & Partner GmbH bis Ende 2015 die Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen in Bezug auf die biologische Vielfalt. Daneben werden in dem Vorhaben Kriterien zur naturverträglichen Standortwahl von KUP entwickelt, um Konflikte mit dem Naturschutz vom Anfang an zu vermeiden.