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Jetzt NABU-Mitglied werden!Meere vor dem Kollaps?
NABU-Musikvideo zeigt die gravierenden Folgen der Vermüllung
08. Juni 2014 - Über zehn Millionen Tonnen Müll gelangen jährlich in die Ozeane. Ein Großteil davon ist Plastikmüll. Er kostet Zehntausende Meerestiere das Leben. Seevögel verwechseln Plastik mit natürlicher Nahrung, Delfine verfangen sich in alten Fischernetzen. Die Folgen von Plastikabfällen im Meer sind ebenso vielfältig wie dramatisch.
Die Folgen von Plastik im Meer sind verheerend. Viele Meeresbewohner verfangen sich in Kunststoffresten und verenden qualvoll. Aber auch auf uns Menschen fallen die Müllsünden zurück: Wenn Plastik zerfällt, werden giftige Inhaltsstoffe frei. Sie verändern das Erbgut von Meeresbewohnern. Auch beim Menschen sind schädliche Auswirkungen nicht ausgeschlossen
Um das Ausmaß des Müllproblems zu verdeutlichen, hat der NABU zum Welttag der Meere gemeinsam mit der Hamburger Rockband Dock3 und Nationaltorhüter Silvio Heinevetter ein eindringliches Musikvideo veröffentlicht. Darin machen die Musiker und der Handballer die Kunststoffflut sichtbar und rufen zur Vermeidung von Plastik auf.
„Mir blieb ein Kloß im Hals stecken…“
Interview mit der Hamburger Band „Dock3“
Dock3 – das sind vier Hamburger, die mit ihrer Musik auch vor aufrüttelnden Themen nicht Halt machen. In „Der Himmel weint“ erzählen sie von gigantischen Plastikteppichen auf unseren Meeren und deren Folgen für Tier und Mensch. Gemeinsam mit dem NABU haben sie zu dem Song jetzt einen Spot gedreht, der eindrucksvoll die Auswirkungen von Müll auf die Bewohner der Meere zeigt.
NABU: In „Der Himmel weint“ packt Ihr ein Thema an, das viele aufschreckt: Die Vermüllung unserer Meere. Wie kamt Ihr dazu, diese Problematik musikalisch anzugehen?
Günter: Als Band engagieren wir uns gerne für Themen, die uns sprachlos machen und die uns aufrütteln. Wir haben beispielweise mal einen Song gegen Kindesmissbrauch gemacht. Letztes Jahr war dann die Verschmutzung der Meere Thema bei einem Schulausflug meiner damals sieben Jahre alten Tochter. Als wir zu Hause darüber sprachen, blieb mir ein Kloß im Hals stecken. Dann habe ich den Song „Der Himmel weint“ geschrieben und gehofft, dass wir eine Institution finden, die das Thema ernst nimmt und anpackt. Tja und da kam der NABU ins Spiel.
NABU: In dem Spot dazu zeigt ihr erschreckende und gleichzeitig faszinierende Bilder. Man sieht abwechselnd Szenen von verletzten Meerestieren und vermüllten Stränden. Dazu Studioaufnahmen, in denen Menschen mit Plastikprodukten beworfen werden. Woher kam die Idee?
Tommy: Wenn man an Müll im Meer denkt, denken viele wahrscheinlich an einzelne Zigarettenstummel oder Plastikflaschen an den Stränden. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Was wir nicht sehen, sind riesige Müllstrudel, weit draußen im Meer, zum Teil größer als Europa.
Günter: Unser Regisseur Christian Knie hatte dann die Idee, das in ein Grundmotiv im Clip zu packen: Dass wir dem Plastik nicht ausweichen können – weder Tiere noch Menschen. Jedes Plastikteil, das wir benutzen, kommt zu uns zurück: in der Nahrungskette, im Fisch den wir essen, in verschmutzten Stränden. Im Clip werden daher verschiedene Menschen mit Plastik beworfen – unter anderem wir. Das war lustig und gleichzeitig auch ein bisschen schmerzhaft. Wir haben uns gefühlt wie die Tiere im Clip, die sich vom Müll nicht befreien können. Sie verheddern sich in Geisternetzen oder fressen Plastikteilchen und verenden daran.
NABU: Beim Clip ist mit Silvio Heinevetter auch ein Prominenter zu sehen, der ebenfalls in Slowmotion mit Müll beworfen wird. Er wendet sich am Ende ans Publikum mit einer klaren Message. Wie kam es zu der Kooperation?
Günter: Silvio ist allgemein sehr engagiert, insbesondere für das Meer und die Rettung seiner Bewohner setzt er sich ein. Beispielsweise hat er mal eine Kampagne gegen die Schlachtung von Robben in Kanada gemacht. Da lag es für uns und den NABU nahe, ihn zu fragen, ob er bei dem Spot dabei sein möchte – und er hat sofort ja gesagt. Ich finde sein Statement am Ende des Spots absolut richtig und wichtig: Denn am Ende liegt es tatsächlich in der Hand jedes Einzelnen, den Kampf gegen den Müll im Meer zu beginnen.
Tommy: Wir hoffen jetzt natürlich, dass wir mit Silvios Unterstützung, dem Song und dem Video etwas in den Köpfen bewegen können. Wir freuen uns über jeden, der das Video teilt und sich auf den Seiten des NABU schlau macht, was er oder sie gegen Müll im Meer tun kann. Wir als Band werden den Song in jedem Fall so bekannt wie möglich machen – und von unserer neuen CD jeweils 1,50 Euro an den NABU für seine Meeresschutz-Arbeit spenden.
Hinweis: Das neue Album der Band Dock3 mit dem Titel „Sprung“ ist seit 6. Juni im Handel erhältlich. 1,50 Euro pro verkaufter CD gehen als Spende in das Meeresschutz-Projekt des NABU.
Mehr Infos zu Dock3 gibt es unter unter www.dock3.info