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Jetzt NABU-Mitglied werden!Größte Gefahr: Der Mensch
Bereits über 50 Wölfe seit 2000 im Verkehr getötet
28. Mai 2014 - Die häufigste nicht natürliche Todesursache für Wölfe ist der Verkehrstod: Seit der Rückkehr nach Deutschland im Jahr 2000 wurde bereits über 50 Tiere durch den Straßen- und Schienenverkehr getötet. Zusammen mit den illegalen Abschüssen ist dadurch der Mensch die größte Gefahr für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland.
Wölfe legen zum Teil mehr als 40 Kilometer am Tag zurück – auf Wanderungen durch ihr Revier und bei der Suche nach einem neuen Territorium. Sie durchschwimmen dabei nicht nur Flüsse, sondern müssen auch Straßen und Schienen überqueren. In den vergangenen Jahren sind sowohl erwachsene als auch Jungwölfe häufig bei der Überquerung von Bundesstraßen und Autobahnen zu Tode gekommen. Auch durch den Schienenverkehr sind schon mindestens vier Wölfe gestorben.
Insgesamt kommen jährlich schätzungsweise mehr als 200.000 Tiere auf Straßen und Schienen zu Tode. „Die hohe Zahl macht deutlich, welche Gefahr das Straßennetz in Deutschland für wandernde Tierarten allgemein darstellt“, sagt Moritz Klose, NABU-Referent für Wolfsschutz. Mit rund 230.000 Kilometern überörtlichen Straßen besitzt Deutschland eines der dichtesten Straßennetze der Welt.
Der NABU fordert deshalb, die Durchgängigkeit der Landschaft für alle wandernden Tiere wiederherzustellen und dafür auch das im Jahr 2012 von der Bundesregierung beschlossene Bundesprogramm Wiedervernetzung endlich mit ausreichenden finanziellen Ressourcen zu unterlegen. Querungshilfen wie Grünbrücken können die Folgen der ökologischen Zerschneidung von Verkehrswegen reduzieren und stellen eine unverzichtbare Hilfe für den Ortswechsel vieler Arten dar. Somit nutzen sie nicht nur dem Wolf, sondern auch Luchs, Wildkatze und Rothirsch.
„Deutschland ist keineswegs ungeeignet für den Wolf, der sehr gut in unserer Kulturlandschaft zurechtkommt“, so Moritz Klose. „Der Wolf genießt national wie international einen strengen Schutz. Die Bundesrepublik ist auch von Seiten der Europäischen Union dazu verpflichtet, für den Wolf Sorge zu tragen.“ Der NABU spricht sich daher für ein nationales Wolf-Kompetenzzentrum aus, eine bundesweite Einrichtung, die Bestandszahlen der Wolfsvorkommen sammelt und Schutzmaßnahmen koordiniert sowie Forschungsprojekte betreut. Seit 2000 gibt es wieder frei lebende Wölfe in Deutschland. Durch die Schutzbemühungen haben sich zwischen Nordsee und Tschechien 25 Rudel entwickelt. Die Population umfasst derzeit etwa 100 erwachsene Wölfe und gilt als stark gefährdet.