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Jetzt NABU-Mitglied werden!Malta ignoriert EU-Vogelschutzrichtlinie
BirdLife und Europabgeordnete protestieren bei EU-Kommissar Potocnik
03. April 2014 - Am 2. April 1979 – also fast auf den Tag genau vor 35 Jahren – trat die EU-Vogelschutzrichtlinie in Kraft. Mit ihr verpflichteten sich die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, damals noch EWG, insbesondere zum Schutz der Zugvögel als unser gemeinsames Naturerbe. Zum einen verpflichteten sie sich, für die am stärksten bedrohten Brut- und Zugvögel Schutzgebiete auszuweisen, die EU-Vogelschutzgebiete, die heute Teil des Netzes Natura 2000 sind. Zum anderen verpflichteten sie sich zu Artenschutzmaßnahmen und zu Beschränkungen der Jagd. Eine der zentralen jagdlichen Bestimmungen verbietet die Jagd auf Zugvögel während ihres Heimzuges in die Brutgebiete.
Auch Malta musste sich bei seinem EU-Beitritt 2004 verpflichten, die Vogelschutzrichtlinie – wie alle Gesetze der EU – umzusetzen. Dennoch hat Malta wiederholt gegen diese Bestimmungen verstoßen. Und obwohl BirdLife Europe, der Dachverband des NABU, und der maltesische BirdLife-Partner BirdLife Malta (BLM), darauf eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission einreichten und Malta vom Europäischen Gerichtshof in Luxemburg verurteilt wurde, sollen auch in diesem Frühjahr wieder Wachteln und Turteltauben geschossen werden dürfen.
BirdLife Malta und seine Partnerverbände haben daher die Abgeordneten des Europäischen Parlamentes gebeten, bei EU-Umweltkommissar Janez Potocnik vorstellig zu werden und ein hartes Vorgehen der EU-Kommission gegen Malta zu fordern. Fast 40 Europaabgeordnete haben sich diesem Aufruf angeschlossen, auf Bitte des NABU auch deutsche Abgeordnete wie Rebecca Harms, die Spitzenkandidatin der Grünen für die Europawahl am 25. Mai, Matthias Groote, der derzeitige Vorsitzende des Umweltausschusses im Europäischen Parlament und sein Vorgänger Jo Leinen (beide SPD), sowie die CDU-Abgeordneten Elisabeth Jeggle, Dr. Renate Sommer und Dr. Peter Liese. Das Treffen mit Umweltkommissar Potocnik findet am 3. April statt; wir werden über den Ausgang berichten.