Nicht nur Schneeleoparden werden bei den Kamerafallen zum Fotomodell. Auch viele andere Tiere treiben sich vor der Linse herum, so wie dieser Braunbär. - Foto: NABU
Spendenaktion für Schneeleoparden
Mit Kamerafallen zum Schutz der Großkatzen beitragen
11. März 2014 - In den kommenden Wochen kann jeder dazu beitragen, Schneeleoparden in Zentralasien noch besser zu schützen. Denn im Rahmen einer Kooperation mit dem NABU hat die Forschungsorganisation Biosphere Expeditions eine Spendenaktion für Kamerafallen gestartet. Bei der Crowdfunding-Aktion kann sich jetzt jeder beteiligen – auch kleine Beträge helfen! Denn jede zusätzliche Kamerafalle hilft dabei, die in abgelegenen Gebirgsregionen lebende scheue Großkatze wissenschaftlich besser zu erfassen. Eine Kamerafalle kostet etwa 370 Euro.
HIER GEHT'S ZUR CROWDFUNDING-AKTION!
Hohe Schnappschuss-Erfolgsquote
Auch im Rahmen eines NABU-Naturschutzprojektes im Tien-Shan-Gebirge werden in den kommenden Monaten weitere acht Kamerafallen in den Bergen Kirgistans platziert. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte der NABU dank der Hilfe von Spendern 16 Kamerafallen im Tien Shan installieren können. Seitdem haben unsere kirgisischen Kollegen bereits Schnappschüsse von sieben unterschiedlichen Schneeleoparden ausgewertet – eine enorm hohe Quote! Dies zeigt, dass unsere Experten die Kamerafallen strategisch sehr gut platziert haben, und es lässt hoffen, dass die Zahl der Schneeleoparden in Kirgistan möglicherweise höher ist als lange Zeit angenommen. Bisher hatten Fachleute angenommen, dass nur noch 250 bis 300 Schneeleoparden in Kirgistan leben, doch diese Zahl beruht auf Schätzungen. Ein wissenschaftlich fundiertes Monitoring-System, mit dem die Population der Schneeleoparden und anderer Wildtiere überwacht wird, gab es in Kirgistan bislang nicht.
Workshop für das Schneeleoparden-Monitoring
Die möglichst genaue Kenntnis der Bestandszahlen sowie exakte Daten über den Lebensraum der verbliebenen Schneeleoparden sind jedoch unbedingte Voraussetzungen dafür, dass die Tiere umfassend geschützt werden können. Daher lädt der NABU nun im Nachgang des ersten globalen Schneeleopardenforums zu einem Workshop ins kirgisische Bischkek ein. Am 25. März treffen sich dort NABU-Experten und Vertreter der kirgisischen Regierung mit Schneeleoparden-Schützern anderer Organisationen, darunter Snow Leopard Trust (SLT) und WWF, sowie mit Biologen kirgisischer Universitäten. Insgesamt geht es um etwa 80 Kamerafallen, die – größtenteils durch den NABU – in den kirgisischen Bergen installiert sind oder demnächst dort eingerichtet werden.
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Auch gut getroffen: ein ausgewachsener Steinbock - Foto: NABU Kirgistan
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Sogar mit Blick in die Kamera: ein junger Steinbock - Foto: NABU
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Dieser Schnappschuss zeigt entweder einen Waldschneegimpel oder einen Bergschneegimpel - eindeutig erkennbar ist es nicht. - Foto: NABU
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Am steilen Hang: ein Bobak, das mittelasiatische Murmeltier - Foto: NABU
Strategisch optimal platzieren
Der NABU möchte mit dem Monitoring-Workshop sicherstellen, dass die Kamerafallen durch vorherige Absprache strategisch optimal eingesetzt werden, damit gemeinsam ein möglichst großes Gebiet abgedeckt wird. Ziel ist es, durch Kamerafallen und biologische Monitoring-Methoden wie Spuren- und Kot-Analysen ein umfassendes Monitoring-System für die gesamte Region aufzubauen und die aus den Fotofallen gewonnenen Daten organisationsübergreifend auszuwerten. Dies ist die Voraussetzung, um künftig exakt bestimmen zu können, wie groß die Population der Schneeleoparden in Kirgistan ist und wo genau sich die Tiere aufhalten. Das alles, um sie künftig noch besser schützen zu können und den Bestand der Großkatzen in Kirgistan weiter zu erhöhen.
Der NABU setzt sich seit den 1990er Jahren für den Schutz der Schneeleoparden in Kirgistan ein.
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