Olaf Tschimpke, Ulrike Höfken und Anke Rehlinger mit Mitarbeitern aus beiden Ländern im Wald des zukünftigen Nationalparks.
Urwälder der Zukunft
Länderübergreifender Nationalpark im Hochwald-Idarwald geplant
07. November 2013 - Der NABU begrüßt die Pläne der Länder Rheinland-Pfalz und Saarland, einen gemeinsamen Wald-Nationalpark in der Region des Hunsrücks von mehr als 10.000 Hektar Fläche auszuweisen. Damit setzen sie ein deutliches Zeichen, dass sie den Schutz der biologischen Vielfalt ernst nehmen.
„Wir wissen heute, dass sich in der Region gerade mal gut zwei Prozent des Waldes als wilde, natürliche Wälder entwickeln dürfen. Diese Urwälder von morgen werden zu den wertvollsten Lebensräumen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, Rheinland- Pfalz und Anke Rehlinger, Ministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Saarland. Damit unterstützen die Länder das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 fünf Prozent des Waldes einer natürlichen Entwicklung zu überlassen.
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Symbolisch überreichen die Landesvorsitzenden des NABU Ulrich Heintz (Saarland) und Siegfried Schuch (Rheinland-Pfalz) den Umweltministerinnen eine junge Rotbuche.
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NABU Präsident Olaf Tschimpke begrüßt den geplanten Nationalpark im Hochwald-Idarwald und sichert den Umweltministerinnen Anke Rehlinger (Saarland) und Ulrike Höfken (Rheinland-Pfalz) Unterstützung bei der Umsetzung zu.
Nationalparks sind das geeignetste Mittel, um auf großer Fläche die Artenvielfalt zu fördern, denn es wird eine Fülle von verschiedenen Lebensräumen geschützt. Studien belegen immer wieder den Zusammenhang zwischen Flächengröße und Anzahl der vorkommenden Arten. „Mit steigender Flächengröße nimmt die Zahl der Arten im entsprechenden Gebiet zu. Viele Tiere wie beispielsweise Habichtskauz und Weißrückenspecht brauchen ein großes Areal, um überlebensfähige Populationen sicher zu stellen“, erklärt NABU-Waldexperte Stefan Adler. Neben dem Schutz von Tier- und Pflanzenarten und deren Populationsentwicklung kommt Nationalparks auch die Funktion als Ausgangsort für die Wiederverbreitung heute bedrohter Arten wie beispielsweise dem Pilz Zitronengelbe Tramete oder dem Drachenkäfer zu.
„Auch für den Menschen sind Nationalparks von unschätzbarem Wert. Hier wird in einigen Jahren wieder wirkliche Wildnis erlebbar sein – Natur, wie wir sie heute kaum noch kennen. Auch werden aus Nationalparks Erkenntnisse gewonnen, wie die Natur auf sich ändernde Umweltbedingungen reagiert. Das sind wichtige Informationen, um im Rahmen einer naturverträglichen Forstwirtschaft die richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen“, so NABU-Präsident Tschimpke.