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Jetzt NABU-Mitglied werden!Thüringen setzt ein Zeichen für den Wolf
Managementplan des Landes auf dem richtigen Weg
08. Mai 2013 - Der neue Managementplan für den Wolf wird vom NABU weitgehend begrüßt. Positiv ist die Ankündigung einer Förderrichtlinie, Schutzmaßnahmen für Nutztiere sowie eine Schadensausgleichregelung. Kritisch sieht der NABU die dort geäußerte Sorge um den Fortbestand des Schalenwildes. „Wir sind sehr erfreut darüber, dass die Landesregierung einen Managementplan erstellt hat, in dem das konfliktarme Zusammenleben von Mensch und Wolf in Thüringen ermöglicht wird“, erklärt Mike Jessat, der Landesvorsitzende des NABU Thüringen. Schon 2010 hat der NABU Thüringen in seinem Wolfaktionsplan die Erarbeitung eines Managementplans gefordert. „In Sachsen ist der Wolf vor dreizehn Jahren zurückgekehrt und das Land hat gute Erfahrung gemacht, von denen wir profitieren können.“
Konfliktarmes Zusammenleben von Mensch und Wolf möglich
Der NABU kritisiert jedoch die im Managementplan zitierte Sorge um den Fortbestand von Rot-, Dam-, Schwarz- und Rehwild. Die Jagdstrecke der genannten Wildarten ist in den Lausitzer Wolfsgebieten über die Wolfs-Jahre hinweg konstant geblieben. Markus Bathen, NABU-Projektleiter Wolf mit Sitz in der Lausitz: „Seit über einem Dutzend Jagdjahren leben wir in dem sächsisch-brandenburgischen Wolfsgebiet mit inzwischen 13 Rudeln und es gibt bis heute keinerlei Anzeichen dafür, dass eine einheimische Wildart von der Ausrottung durch den Wolf bedroht ist “. Die Streckenentwicklungen der Schalenwildarten in der sächsischen Lausitz zeigen fast die gleichen Schwankungen und Trends wie diejenige in Regionen Sachsens ohne Wölfe. Bathen: „Andere Faktoren wie Witterung oder menschliche Tätigkeiten in den Forsten haben deutlich stärkere Auswirkungen auf die Wildpopulation als der Nahrungsbedarfes eines Wolfes.“
Das Umweltministerium weist der Öffentlichkeitsarbeit im Managementplan eine zentrale Stellung ein. Das Ministerium kommt damit der Einschätzung der Europäischen Kommission nach, welche die Öffentlichkeitsarbeit als gute fachliche Praxis zum Artenschutz des Wolfes einschätzt. Neben eigenen Maßnahmen sollen auch Verbände mit einbezogen werden.
Der NABU in Thüringen engagiert sich schon sehr stark in diesem Bereich. Neben einer eigenen Internetseite zum Thema Wolf gibt es Informationsveranstaltungen, Kinderveranstaltungen mit Wolfsbotschaftern und zuletzt wurde am „Aktionstag Wolf“ teilgenommen. Bundesweit begleitet der NABU die Rückkehr des Wolfes mit seinem Projekt „Willkommen Wolf!“