Personen von links nach rechts: Minister für Kultur und Tourismus Amin Abdulkadir, Direktor des EWCA Ewnetu Bilata Debla und Stiftungsvorsitzender Thomas Tennhardt - Foto: Ludwig Siege
Wilderer töten jährlich 40 Ranger in Afrika
Fonds für Hinterbliebene getöteter Naturschützer gegründet
Welche Sprache?/ Which Language?
-
-
Ein schwerverletzter Ranger erhält für die finanzielle Unterstützung symbolisch einen Scheck. - Foto: Ludwig Siege
-
Der Hinterbliebene eines getöteten Rangers nimmt die Anerkennungsurkunde entgegen. - Foto: Ludwig Siege
-
Sifitungsvorsitzender Thomas Tennhardt im Gespräch mit dem äthiopischen Minister für Kultur und Tourismus. - Foto: Ludwig Siege
19. April 2013 - Wer sich für den Schutz seltener Arten einsetzt, lebt in Afrika gefährlich: Jährlich werden rund 40 Menschen von Wilderern auf ihrer Jagd nach Horn und Elfenbein getötet. Aus diesem Grund setzt sich die NABU International Naturschutzstiftung in Äthiopien für eine finanzielle Versorgung von Hinterbliebenen ein, die Angehörige bei ihrem Einsatz als Ranger verloren haben. Gemeinsam mit der äthiopischen Organisation „Ethiopian Wildlife Conservation Authority“ (EWCA) setzte die Stiftung dazu einen entsprechenden Fonds auf, der zunächst mit 50.000 Euro aus einer zweckgebundenen Erbschaft ausgestattet ist.
„Wird ein Ranger während seines Einsatzes für den Natur- und Artenschutz getötet, verlieren seine Angehörigen nicht nur einen geliebten Menschen, sondern meist auch das Haupteinkommen für die ganze Familie. Auch schwere Verletzungen, die zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, bringen die Familien häufig an den Rand ihrer Existenz“, so Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.
Am 20. April 2013 konnte ersten Hinterbliebenen im Beisein des äthiopischen Ministers für Kultur und Tourismus, Amin Abdulkadir, die Auszahlung feierlich überreicht werden. „Zum Teil sind wir wegen eines traurigen Grundes hier beisammen und ich wünschte, wir hätten uns unter glücklicheren Umständen getroffen. Aber wir sind zusammen gekommen, um den Mut unserer Ranger anzuerkennen, die an der Front des Naturschutzes arbeiten und ihr Leben dafür riskieren“, sagte Abdulkadir in seiner Rede an die Angehörigen. Angestoßen durch die Einführung des Fonds sieht der Minister, der im Rahmen seines Amtes auch zuständig für die Nationalparke ist, vor eine Lebensversicherung für Ranger einzuführen.
Vor allem die Nationalparke Afrikas zählen zu den Hauptgebieten der Wilderer bei ihrer Jagd nach Elfenbein, Nashorn-Horn oder Buschfleisch. Zu ihrer Ausrüstung zählen neben Fallen meist auch halb- oder vollautomatische Schusswaffen. Seit 1989 sind in Äthiopien 35 Ranger während ihres Dienstes getötet und 34 schwer verletzt worden. Die EWCA ermittelte in den vergangenen fünf Jahren vier getötete und zwei schwerverletzte Ranger. Fünf von ihnen wurden durch Schüsse getötet oder verletzt. Einer der Ranger fiel einer Wilderer-Falle zum Opfer. Insbesondere der Awash Nationalpark, in dem unter anderem die stark gefährdeten Oryxantilopen leben, muss dabei als besonders gefährlich eingestuft werden: In dem Schutzgebiet, zweihundert Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba, ereigneten sich in den letzten Jahren zwei Todesfälle und eine schwerwiegende Verletzung.
Jährlich übermittelt die äthiopische Organisation EWCA die Zahl der betroffenen Familien an die NABU-Stiftung. Auf dieser Grundlage wird festgelegt, welche Familien für die Auszahlung in Frage kommen. Die Stiftung plant zudem den Fonds, der bislang nur in Zusammenarbeit mit EWCA und nur in Äthiopien greift, auch auf andere Länder auszuweiten.
Spenden Sie jetzt!
Protecting Africa’s wildlife is a dangerous business
NABU International launches Fund to Support Families of Rangers Killed in Action
-
Person from left to right: Minister of Culture and Tourism Amin Abdulkadir, Director of the EWCA Ewnetu Bilata Debla and CEO of the foundation Thomas Tennhardt - Photo: Ludwig Siege
-
A seriously injured ranger receives a symbolic cheque for financial support. - Photo: Ludwig Siege
-
A family member of a killed ranger is given a certificate of recognition. - Foto: Ludwig Siege
-
Thomas Tennhardt, CEO of the foundation, talking with the Ethiopian Minister of Culture and Tourism. - Foto: Ludwig Siege
19th of April 2013 - Every year an estimated 40 rangers lose their lives to poachers in search of ivory and rhino horn in Africa. German conservation group NABU International - Foundation for Nature has launched a unique support programme to provide financial assistance to the families that are left behind.
Bushmeat poaching and illegal killing of high value species such as elephants and rhinos are soaring. Poaching gangs increasingly employ sophisticated weapons and equipment, which leaves Africa’s chronically underfunded rangers dangerously exposed. But the human casualties of wildlife conservation are often forgotten. “Rangers killed or severely injured while carrying out their duties leave behind families that are not only devastated by grief but suffer severe financial hardship as a result of losing their main bread winner”, said NABU International Foundation president Thomas Tennhardt.
NABU International’s Ranger Family Support Fund was launched in Ethiopia last week. It was initiated in response to a generous 50,000 Euro legacy donation. The Ethiopian Wildlife Conservation Authority (EWCA) was first to benefit from the newly established fund. Poachers killed 35 Ethiopian rangers and seriously wounded 34 since 1989. In the past five years alone, six men received serious or fatal wounds. Awash National Park, 200 kilometres east of the capital Addis Ababa and home of the Critically Endangered Oryx, appears to be a particularly dangerous place for rangers.
NABU President Thomas Tennhardt presented the organisation’s gift to bereaved ranger families in the presence of the Ethiopia’s Minister of Culture and Tourism, Mr. Amin Abdulkadir. “It is partly for a sad reason that we have come together here and I wish that we could have met under happier circumstances. But we have gathered here also to honour the heroism of our scouts, who work and risk their lives in the frontline of conservation,” said Minister Abdulkadir who is responsible for the country’s national parks. Prompted by the inauguration of the family support fund, the Minister intends to create a life insurance policy programme for the country’s ranger force.
NABU International is planning to expand both the financial and geographical scope of its Ranger Family Support Programme in the future.