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Jetzt NABU-Mitglied werden!Feuerbrandbericht 2012 erschienen
BMELV veröffentlicht neueste Ergebnisse
12. April 2013 -
In der Schweiz macht die offensichtlich feuerbrandrobuste Apfelneuzüchtung „Ladina“ Furore – während in Baden-Württemberg und Bayern je in einem Viertel der untersuchten Proben Streptomycinrückstände oberhalb des zulässigen Grenzwertes nachgewiesen wurden.
Auf 56 Seiten schildert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (beziehungsweise eine von dort koordinierte international besetzte Arbeitsgruppe) im Feuerbrandbericht 2012 detailliert und nach Bundesländern, Österreich und der Schweiz aufgegliederte Befallsituation im Jahr 2012 durch Feuerbrand.
Der – hoffentlich letztmals – relativ großflächige Einsatz von Streptomycin wird übersichtlich-tabellarisch nach ausgegebenen Berechtigungsscheinen, eingekaufter Wirkstoffmenge, beantragter und behandelter Fläche dargestellt. Die teils kritische Auseinandersetzung zwischen Imkern, Plantagenobstbauern und Behörden insbesondere in Baden-Württemberg, dem traditionellen Haupteinsatzland von Streptomycin, wird offen dargestellt.
Der NABU-Bundesfachausschuss Streuobst, der in der obengenannten Arbeitsgruppe mitwirkt, sieht den Feuerbrandbericht als sehr geeignete Informationsgrundlage, quasi schon als Pflichtlektüre für alle am Thema Interessierten an.
Für 2013 kann das Alternativmittel LMA auf der Basis einer Notfallzulassung vergleichsweise großflächig eingesetzt werden. In Kombination mit Blossom protect und Mycosin sowie gezielten Schnittmaßnahmen müsste es 2013, so Dr. Markus Rösler vom NABU-BFA Streuobst, erstmals tatsächlich erreicht werden, dass Streptomycin nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt wird.
Feuerbrandbericht 2009
30. April 2010 – Der siebte Feuerbrandbericht des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) für das Jahr 2009 ist veröffentlicht.
In übersichtlicher Form und im Vergleich zu früheren Berichten mit deutlich mehr Tabellen – und damit leserfreundlicher – werden Befall, Gegenmaßnahmen, Forschungen und Untersuchungsergebnisse insbesondere im Hinblick auf Streptomycin dargestellt, sortiert nach Bundesländern und mit Ergebnissen auch aus der Schweiz und aus Österreich.
Die Witterung 2009 brachte einen deutlich geringeren Feuerbrandbefall als im „Katastrophenjahr“ 2008 mit sich. Die Vorgaben für den Einsatz von Streptomycin waren zudem etwas schärfer („nur“ noch zweimaliger Einsatz, im Ausnahmefall dreimaliger Einsatz – bis 2008 drei- beziehungsweise viermaliger Einsatz). 765 Betriebe setzten auf 3.828 Hektar Antibiotika ein. Insgesamt 1.266 Kilogramm Honig waren höher als zulässig belastet und wurden vom Markt genommen.
Als neue Hoffnung bezüglich der Alternativen zu Streptomycin erwies sich ein Desinfektionsmittel namens „Antifek FB“ mit Wirkungsgraden zwischen 84 und 87 Prozent – daran wird weiter geforscht.
Interessant die Bestandteile der neuen österreichischen Strategie für die Jahre 2009 bis 2013: „Erhaltung der Biodiversität insbesondere der genetischen Ressourcen heimischer Obstsorten und von Wildpflanzenarten, die Feuerbrand-Wirtspflanzen sind“ sowie „Übereinstimmung von Ansprüchen der Imkerschaft und des Biolandbaues mit den pflanzengesundheitlichen Erfordernissen“.
- Alle Feuerbrandberichte 2003 bis 2009
- Ausführlicher Feuerbrandbericht 2009 Österreich
- Österreichische Strategie 2009 bis 2013
- Forschungsergebnisse im Programm „ProfiCrops“ aus der Schweiz
- Position von Pro Natura und BirdLife Schweiz zum Streptomycineinsatz in der Schweiz 2009