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Jetzt NABU-Mitglied werden!Blei in toter Wölfin „Einauge“ gefunden
Obduktion Deutschlands ältester Wölfin beweist mehrmaligen Beschuss
28. März 2013 -
Die Obduktion der am 19. März bei Mücka im Landkreis Görlitz tot aufgefundenen Wölfin belegt, dass sie eines natürlichen Todes starb. Sie wurde Opfer mehrerer Bissverletzungen. Die Obduktion, die im Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin durchgeführt wurde, zeigt jedoch auch, dass die Wölfin in ihrem Leben mindestens zweimal beschossen und massiv verletzt wurde. So wurden mehrere eingewachsene Blei- und andere Metallteile im Körper der Wölfin gefunden.
Die Wölfin „Einauge“ war die älteste in Deutschland lebende Wölfin. Bereits 2005 wurde beobachtet, dass das damals noch junge Muttertier des Nochtender Rudels mit nur einem Auge lebte. Bei der Obduktion wurde nun festgestellt, dass sie das Auge durch ein Geschoss verlor. Trotz mehrfacher starker Verletzungen und wiederholtem Beschuss hat die Wölfin rund 42 Welpen das Leben geschenkt und damit die Grundlage für die Gründung mehrerer Rudel gelegt. Unter ihren Nachkommen sind Tiere des ersten westdeutschen Rudels in Niedersachsen und der erste Wolf in Dänemark.
Illegaler Beschuss kein Kavaliersdelikt
Obwohl Wölfe nach Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art sind, wird in Deutschland noch immer auf sie geschossen. Das Anlegen auf Wölfe ist absolut kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird. Seit 2000 gibt es Deutschland wieder frei lebende Wölfe. Bis heute hat sich kein einziger Wolf aggressiv gegenüber Menschen gezeigt. Im Gegenteil: Noch immer werden viele Wölfe Opfer des Menschen - sie werden überfahren oder erschossen.