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Laut „Spiegel“ tun Umweltverbände für Geld (fast) alles
25. März 2013 - Ist der NABU nun zu hart oder zu weich? Vielen Zeitgenossen, vor allem aus Wirtschaft und Politik, gelten Umweltverbände als ewige Verhinderer und Störenfriede, die im Zweifel die Interessen einer Kröte oder eines Hamsters über die der Menschen stellen. Andererseits geht manchen Naturfreunden der Widerstand nicht weit genug. Wenn sich zum Beispiel Bauvorhaben am Ende nicht verhindern lassen, ob nun große oder kleine, könne es nur daran liegen, dass sich der NABU nicht ausreichend bemüht habe.
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ macht in seiner jüngsten Ausgabe einen weiteren Grund aus: Dem NABU und anderen Umweltverbänden gehe es vor allem ums Geld. „Wenn die Kasse stimmt“ gebe der NABU klein bei, winke Windparks und ganze Flughäfen durch. Außerdem würden Unternehmen unter Druck gesetzt nach dem Motto „Geld oder Klage“. Für diese steile These führt das Magazin Beispiele auf, die unterschiedlicher nicht sein könnten:
- Im baden-württembergischen Immendingen plant Daimler auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz ein Prüf-und Technologiezentrum. Die Planung ist in einem frühen Stadium, eine abschließende Meinung des NABU und anderer gibt es folglich noch nicht. Der „Spiegel“ unterstellt schon mal, der NABU winke die Planung kritiklos durch, weil Daimler dem NABU-Landesverband andernorts Geld für ein Projekt zur Moorrenaturierung gespendet hat. Dieser Vorwurf ist völlig haltlos.
- Im hessischen Vogelsberg konnte der NABU einen gerichtlichen Baustopp für einen Windpark erreichen, da der gesetzliche Vogelschutz nicht hinreichend berücksichtigt wurde. Statt den Betreiber mit einem Abriss möglicherweise in den Ruin zu treiben, hat der NABU einen Kompromiss geschlossen, der einen Teilrückbau, praktische Vogelschutzmaßnahmen und die Einrichtung einer mit 500.000 Euro ausgestatteten Naturschutzstiftung vorsieht.
- In Lübeck haben der NABU und andere Verbände bereits 2008 in einem langwierigen Mediationsverfahren erreicht, dass Planungen zum Ausbau des Regionalflughafens erheblich verkleinert und im Sinne des Umweltschutzes angepasst wurden. Als Kompensation für die nicht ausgleichbaren Beeinträchtigungen der Natur wurde unter Treuhänderschaft der öffentlichen Hand eine Stiftung gegründet, die seitdem im Raum Lübeck Naturflächen betreut und bewahrt.
Ebenfalls auf dem Kieker hat der „Spiegel“ die bereits seit 15 Jahren bestehende Unternehmenskooperation des NABU mit Volkswagen. Bei dieser reicht das Spektrum von verkehrspolitischen Diskussionsveranstaltungen über Spritspartrainings und ein Programm für ökologische Fuhrparks bis zur Unterstützung von konkreten Naturschutzprojekten. Der NABU mache sich damit zum ökologischen Feigenblatt des Autokonzerns, findet der „Spiegel“.
Dabei bestätigt inzwischen nicht nur der NABU Volkswagen gute Absichten. So nennt zum Beispiel Greenpeace das VW-Unternehmensziel, bis 2020 den Flottenverbrauch auf durchschnittlich 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer zu senken, in einer aktuellen Pressemitteilung „eine Entscheidung für den Klimaschutz und ein wichtiges Signal, sich für den Schutz der Umwelt und Gesellschaft einzusetzen und klimafreundliche technische Lösungen in Serie zu fertigen. Wir werden mit Volkswagen weiter im Dialog bleiben, auch was Mobilitätskonzepte für die Zukunft angeht." Dem kann sich der NABU nur anschließen.
NABU, BUND und LNV haben nach mehr als zehn Monaten Verhandlungen die Mediationsvereinbarung zwischen den Naturschutzverbänden, der Flughafen Lübeck GmbH (FLG) und der Stadt Lübeck unterzeichnet - mit einem für die Natur überaus akzeptablem Ergebnis. Mehr →