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Die Agrarpolitik erfordert eine Trendwende
04. März 2013 - Angesichts des jüngsten Futtermittelskandals fordert der NABU eine generelle Trendwende in der Agrarpolitik und mehr Einsatz von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner für eine saubere Fleischerzeugung. „Die immer regelmäßiger wiederkehrenden Skandale sind direkte Auswüchse einer industrialisierten und arbeitsteiligen Fleischproduktion. Es ist höchste Zeit, die agrarindustrielle Tierhaltung grundsätzlich in Frage zu stellen und einen längst überflüssigen Kurswechsel einzuleiten“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Um das Problem an der Wurzel zu packen, müssen Futtermittel wieder verstärkt auf den Vieh haltenden Betrieben erzeugt und regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen gefördert werden. Bund und Länder sollen zudem eine Qualitätsoffensive für artgerechte Tierhaltung sowie für regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen ins Leben rufen. Durch eine transparente Herkunftskennzeichnung und konsequente Kontrollen muss sichergestellt werden, dass vergammelte Futtermittel oder falsch deklariertes Rindfleisch gar nicht erst auf den Markt gelangen kann.
„Die aktuelle Skandalflut zeigt, wie hoch das Risiko industriell erzeugter tierischer Produkte für Umwelt und Verbraucher wirklich ist. Drei Skandale innerhalb weniger Tage sollten auch Frau Aigner endlich wachrütteln und sie an ihre Verantwortung als Verbraucherministerin erinnern. Es ist mehr als überfällig, dass sie ihren steten Ankündigungen auch Taten folgen lässt und die erforderlichen Schritte für eine saubere Fleischerzeugung einleitet“, so der NABU-Präsident. Dazu gehört auch, dass die Bundesregierung zunächst die Lebensmittelkontrollen deutlich verschärft, anspruchsvollere Qualitätsstandards für Fleischprodukte definiert und die schädlichen Lobbyverflechtungen in der Futtermittel- und Tierhaltungsbranche überprüft.