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Jetzt NABU-Mitglied werden!Die Jagd auf Greife nimmt deutlich zu
Traurige Bilanz zum Abschluss des „Raptor-Camps“ auf Malta
Am 30. September 2012 ging auf Malta das vom NABU unterstützte „Raptor-Camp“ zu Ende. Zwei Wochen lang hat eine Gruppe von rund 70 internationalen Freiwilligen unter Leitung der NABU-Partnerorganisation BirdLife Malta versucht, die illegale Jagd auf Greifvögel und andere Arten auf den Inseln zu verhindern und Verstöße zu dokumentieren und zu melden.
Kurz vor Ende des Camps zog BirdLife Malta eine bedrückende vorläufige Bilanz der diesjährigen Jagdsaison. Danach hat der Umfang der illegalen Jagd auf geschützte Arten auf Malta wieder merkbar zugenommen.
Seit Beginn der offiziellen Jagdsaison am 1. September hat BirdLife 40 Prozent mehr angeschossene geschützte Vogelarten in Pflege nehmen müssen als im vergangenen Jahr. Während des Camps haben die Freiwilligen 119 Fälle illegalen Abschusses geschützter Arten registriert und zusätzlich 76 geschützte Vögel mit sichtbaren Schussverletzungen beobachtet. Wie bisher waren Rohrweihen, Wespenbussarde und Turmfalken die häufigsten Opfer der Wilderer. Außerdem wurden 469 weitere Verstöße gegen das maltesische Jagdrecht dokumentiert.
Nicholas Barbara, Naturschutzdirektor von BirdLife Malta, kritisiert insbesondere die zuständigen Polizeibehörden seines Landes, zu wenig für die Durchsetzung des inzwischen verbesserten maltesischen Jagdrechts zu tun. Vier Fahrzeuge waren im Einsatz, um die 10.000 Jäger des Landes zu kontrollieren. Das sei einfach zu wenig. „Statt eine spezialisierte Polizeieinheit für Jagdvergehen einzurichten, macht die Regierung den Jägern Versprechungen, die Jagd- und Fallensaison in kommenden Jahren wieder zu verlängern. Auf diese Weise wird Malta sehr bald wieder wegen Nicht-Einhaltung der europäischen Vogelschutzrichtlinie vor dem Europäischen Gerichtshof landen.“
Ansprechpartner
Lars Lachmann
NABU-Vogelschutzexperte
Tel. 030-28 49 84-16 20
Lars.Lachmann@NABU.de