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Ein Interview mit Ricky Stankewitz
29. August 2012 - Ricky Stankewitz ist Speditionskaufmann und seit gut siebeneinhalb Jahren Mitglied im NABU. Seit 2007 engagiert er sich ehrenamtlich für den NABU und ist seit Februar 2008 Vorsitzender des NABU Langenhagen und seit Dezember 2009 Zweiter Vorsitzender des NABU-Regionalverbandes Hannover. Er wurde als Mitglied durch die Agentur Wesser und die NABU-Gruppe Langenhagen geworben.
Wie und wo wurden Sie NABU-Mitglied?
Da erinnere ich mich noch ziemlich gut. Im Februar 2005 stand ein Student bei mir an der Tür und fragte höflich, ob ich Interesse an den Tätigkeiten des Naturschutzbundes hätte. Da ich schon seit meiner Kindheit naturverbunden bin, hatte ich den jungen Mann hereingebeten und mit ihm ein ausführliches Gespräch über den NABU geführt. Am Ende des Gesprächs fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte den NABU durch eine Mitgliedschaft zu unterstützen. Ich konnte und bin seitdem Mitglied im NABU.
Was halten Sie von der Kritik an der Mitgliedergewinnung durch Studenten?
Ich kann das nicht nachvollziehen, zumal ich im Jahr 2009 schon eine Mitgliederwerbeaktion in Langenhagen betreut habe. Die Studentinnen und Studenten machen die Arbeit gerne und vor allem freiwillig! Manche Studenten jobben in den Semesterferien als Kellner in einer Bar, andere werben Mitglieder für den NABU – ich sehe da kein Problem.
Das Team, das bei uns in Langenhagen Mitglieder geworben hat, war hoch motiviert. Die Rückmeldungen von geworbenen Neumitgliedern waren durchweg positiv. Bei den wöchentlichen Gesprächen mit dem Team habe ich gemerkt, dass die Studentinnen und Studenten gern über die Arbeit des NABU und unsere lokalen Naturschutzprojekte informieren und eng mit uns ehrenamtlichen Naturschützern zusammenarbeiten. Am Ende der Aktion war die Anzahl unserer Mitglieder von etwas über 300 auf 987 Mitglieder gestiegen. Ohne professionelle Unterstützung hätten wir ein solches Ergebnis nie erreicht.
Was sagen Sie denen, die professionelle Hilfe bei der Mitgliederwerbung ablehnen?
Durch meine Vorstandstätigkeit im NABU-Regionalverband Hannover habe ich Kontakt zu allen NABU-Gruppen hier in der Region. Nachwuchssorgen haben vor allem die Gruppen, die einen geringen Mitgliederstand haben. Ohne Mitgliederwerbung kommt auch kein Nachwuchs. Welches Potential in professionell geworbenen Mitgliedern steckt, kann ich aus eigener Erfahrung für den NABU Langenhagen berichten. Eine Kindergruppenleiterin, ein Hobbyhandwerker, der uns bei allem unterstützt, was gebaut werden muss, mehrere Hobbyfotografen, die uns mit exzellenten Bildern für die Öffentlichkeitsarbeit versorgen, eine Leiterin für die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Kinder und Jugend, einige Helfer für Pflegeeinsätze und schließlich ich selbst als Erster Vorsitzender – alles Mitglieder, die über eine professionelle Werbeaktion zu uns gekommen sind.
Es wäre naiv zu glauben, dass ehrenamtliche Naturschützer Werbung in dieser Größenordnung allein stemmen könnten. Denn neben Beruf, Familie und der aktiven Naturschutzarbeit bleibt nicht viel Zeit, sich zusätzlich um das Wachstum des Verbandes zu kümmern und weitere Unterstützer für unsere Sachen zu suchen. Unabhängig davon informieren wir natürlich mit Infoständen auf Veranstaltungen, bei Exkursionen oder in den Medien über unsere Arbeit und gewinnen damit im Schnitt gut 20 neue Mitglieder im Jahr.
Wie können sich NABU-Mitglieder in ihrer Gruppe engagieren?
Die Möglichkeiten sind vielfältig. Es gibt natürlich die Klassiker, wie bei der Amphibienwanderung helfen, Nistkästen reinigen und Biotope pflegen. Darüber hinaus gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten uns zu unterstützen. Viele glauben, als Naturschützer muss immer etwas direkt für den Naturschutz getan werden. Aber was wären wir ohne die ehrenamtlichen „Kuchenbäcker“ und „Köche“, die uns bei den Pflegeeinsätzen mit leckerem Kuchen oder Suppe versorgen? Diese Unterstützung motiviert die Helfer und ist deshalb genauso wichtig für uns, denn motivierte Helfer kommen auch gerne wieder.
Egal was man als Helfer mitbringt, ich bin sicher, dass jedes Engagement ein Gewinn für uns als Naturschutzverband ist.