In zahlreichen Baumschulen wie dieser wachsen die Urwaldriesen von morgen heran. - Foto: Andreas Sarwono
Erfolgsmodell für biologische Vielfalt und Klimaschutz
Besuch des Pilotprojekts im indonesischen Harapan-Regenwald
-
-
NABU-Präsident Olaf Tschimpke lobt bei der Eröffnungsrede das „großartige Projekt“. - Foto: Andreas Sarwono
-
Ein breites Bündnis aus Verbänden, Ministerien und Banken setzt sich für Harapan ein. - Foto: Andreas Sarwono
11. Juli 2011 - Das Klimaschutzprojekt „Harapan Rainforest“ im indonesischen Regenwald, das bis Ende 2013 angelegt ist, haben NABU-Präsident Olaf Tschimpke, Dr. Rudolf Specht vom Bundesumweltministerium mit Vertretern der deutschen Botschaft, Projektbeteiligten und Förderern aus England und Singapur sowie Vertretern der zuständigen indonesischen Behörden besucht.
Hochrangige internationale Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden unterstützen das artenreiche Projektgebiet auf der indonesischen Insel Sumatra. Außer einem feierlichen Empfang und einer gemeinsamen Baumpflanzaktion stand vor allem die Begutachtung der bisherigen Projektarbeit im Vordergrund.
Instandsetzung des Ökosystems mit neuen Bäumen und neuen Jobs
Seit Ende 2009 fördert das Bundesumweltministerium das „Harapan Rainforest“-Projekt mit mehr als 7,5 Millionen Euro aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) über die KfW Entwicklungsbank. Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem NABU und seinem britischen BirdLife-Partner Royal Society for the Protection of Birds (RSPB) setzt sich die indonesische Regenwald-Stiftung Yayasan KEHI dabei für die Wiederherstellung von zerstörten Lebensräumen und einen effektiven und langfristigen Schutz des artenreichen Waldes ein. Zur Instandsetzung des Ökosystems wurden inzwischen zahlreiche Baumschulen eingerichtet, in denen dieses Jahr bis zu drei Millionen Jungpflanzen gezogen werden können. Damit können mehr als 2.700 Hektar degradierter Regenwald wiederaufgeforstet werden.
„Das Harapan-Projekt demonstriert auf eindrucksvolle Weise, wie Klimaschutz und der Erhalt der biologischen Vielfalt Hand in Hand gehen“, sagte der NABU-Präsident auf seiner Eröffnungsrede am vergangenen Sonntag. „Wir sind sehr stolz, dieses großartige Projekt zu unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den rasant fortschreitenden Wald- und Artenverlust zu leisten.“ Dabei sei es unabdingbar, die Lebenssituation der Bevölkerung zu verbessern und langfristige Alternativen zu bieten.
Mittlerweile wurden dafür mehr als 170 „grüne Jobs“ im Bereich Waldschutz für die lokale Bevölkerung geschaffen. Einige Gemeinden betreiben eigene Baumschulen im Projektgebiet, außerdem gibt es zwei mobile Schulen für die indigene Bevölkerung und einen Arzt, der ihre medizinische Versorgung sicherstellt.
„Harapan Rainforest“ ist das erste Gebiet für so genannte Ökosystemrestauration in Indonesien. Als Pilotprojekt kann es als Modell für weitere 24 Millionen Hektar tropische Wälder in Indonesien dienen, die zurzeit weder aktiv bewirtschaftet noch geschützt werden. Das Projektgebiet ist mit circa 1.000 Quadratkilometern größer als Berlin und beherbergt unzählige vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten, darunter den Sumatra-Tiger, den Sumatra-Elefanten, den Schabrackentapir und den Höckerstorch, die seltenste Storchenart der Welt.
Die indonesische Regierung hat jüngst das erste so genannte Gebiet für Ökosystemrestauration von 52.000 auf 98.000 Hektar nahezu verdoppelt. Mehr →