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Jetzt NABU-Mitglied werden!Auch in Österreich liegt die Kohlmeise vorne
6.000 Vogelfreunde zählen bundesweit 202.683 Vögel
25. Januar 2011 - Angeregt von den nördlichen Nachbarn, fand auch in Österreich zum ersten Mal eine bundesweite „Stunde der Wintervögel“ statt. Und wie in Deutschland hatte am Ende die Kohlmeise den Schnabel vorne. Kohlmeise voran, Platz zwei und drei für Haussperling und Feldsperling, so die Top-Platzierungen der von BirdLife Österreich ausgerufenen Vogelzählung, an der sich am 6. Januar mehr als 6.000 Naturfreunde beteiligten. Das Endergebnis der Bestandaufnahme zeigt, dass Österreichs Gärten und Futterhäuschen auch im Winter ein wichtiger Anziehungspunkt für häufige Brutvogelarten sind.
„Die Kohlmeise ist ein relativ anspruchsloser Vogel, der in größeren Trupps auftritt, Futterstellen gut annimmt und zu den häufigsten Brutvögeln in Österreich gehört“, zeigt sich BirdLIfe-Vogelexperte Norbert Teufelbauer wenig überrascht. In sieben Bundesländern schaffte es die Kohlmeise auf Platz eins. Nur im Burgenland und in Vorarlberg verdrängt Feld- und Haussperling die Kohlmeise auf den zweiten Platz. Mit 600.000 Brutpaaren gehört die Kohlmeise zu den häufigsten österreichischen Brutvogelarten.
Mit einem Medaillenplatz beim Feldsperling hatte man dagegen nicht gerechnet: „Nahrungsmangel im offenen Gelände treibt den Feldsperling bei gefrorenem Boden und geschlossener Schneedecke in die Gärten und zu den Futterhäusern“, erklärt Teufelbauer das unerwartet gute Abschneiden vom Feldsperling.
Die Amsel fühlt sich fast in jedem Garten heimisch. Aufgrund ihrer geringen Individuenzahl schafft es die Amsel zwar nur auf Platz 6, dennoch ist sie in 87 Prozent aller Gärten präsent und somit nach der Kohlmeise (95 Prozent) am weitesten verbreitet. Dicht gefolgt von Blaumeise (76 Prozent), Buchfink (67 Prozent) und Buntspecht (64 Prozent).
Warum die Saatkrähe in Wien Platz zwei hält und in Tirol überhaupt nicht vorkommt, ist für die Ornithologen bei BirdLife offensichtlich: Die Saatkrähe ist ein typischer Vogel der flachen Agrarlandschaft und der angrenzenden Siedlungen. Diesen Lebensraum bieten vor allem Wien und einzelne Gebiete in Ober- und Niederösterreich aber nicht das bergige Tirol. Dort sind, wie im übrigen Alpenraum, Tannenmeise, Haubenmeise oder Gimpel häufiger in den Gärten zu beobachten.
Die vogelreichsten Gärten finden sich mit durchschnittlich 65 Individuen im Burgenland. Wiener und Salzburger Gärten (35 bis 36) zeigen vergleichsweise die niedrigste Vogelanzahl. Insgesamt darf der Österreicher durchschnittlich mit 48 Vögeln pro Garten rechnen. In Deutschland wurden lediglich 42 Individuen in den Gärten gesichtet, allerdings auch hier mit einer großen mit einer Bandbreite von 36 Vögeln je Garten in den Stadtstaaten Bremen und Hamburg bis zu 55 Vögeln im Saarland.