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Jetzt NABU-Mitglied werden!Bleimunition muss verboten werden
Gift-Geschosse gehören weder in die Landschaft noch in Lebensmittel
02. November 2011 -
Zur beginnenden Jagdsaison fordert der NABU ein bundesweites Verbot von Bleimunition bei der Jagd. „In diesem Herbst muss endlich gehandelt werden, die Fakten sind längst bekannt: Bleihaltige Jagdmunition belastet hochwertige Lebensmittel und vergiftet bedrohte Tiere wie den Seeadler“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke. „Blei gehört weder in die Landschaft noch in unsere Lebensmittel. Wir fordern einen endgültigen Verzicht auf Bleimunition noch in diesem Jahr!“
Deutsches Wildfleisch ist ein wertvolles Nahrungsmittel, das viele Verbraucher besonders im Herbst und Winter schätzen. Doch Wildschwein, Reh und Hirsch gehören aufgrund falscher Jagdmunition zu den am höchsten mit Blei belasteten Lebensmitteln, erklärt der NABU. Ursache dafür ist vor allem das üblicherweise bei der Jagd verwendete Blei in den Geschossen. Bereits kleine Bleisplitter und der Bleiabrieb im Fleisch führen zu bedenklichen Dosen des Umweltgiftes in der Nahrungskette. Erst kürzlich warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) anhand neuster Daten: Da die Bleiaufnahme über andere Lebensmittel in Deutschland ohnehin relativ hoch ist, reiche der regelmäßige Verzehr von mit Bleimunition geschossenem Wildbret aus, die Gesundheit der Verbraucher zu gefährden.
In einigen Bundesländern ist die Verwendung von Bleischrot an Gewässern verboten
Zugleich ist Bleivergiftung immer noch ein drängendes Probleme beim Schutz von Seeadlern und anderen Greifvögeln. Seit vielen Jahren sterben die majestätischen Greifvögel an Munitionsresten, weil in ihren extrem säurehaltigen Mägen das Blei sofort gelöst wird und nicht mehr ausgeschieden werden kann. „Damit muss endlich Schluss sein“, fordert Tschimpke.
In einigen Bundesländern ist lediglich die Verwendung von Bleischrot an Gewässern verboten. „Eine einheitliche Regelung zum Schutz der Verbraucher und Ökosysteme ist dringend nötig“, fordert der NABU-Präsident. Auch der Deutsche Jagdschutz-Verband DJV müsse seiner Verantwortung als anerkannter Naturschutzverband gerecht werden und sich endlich konsequent für ein Ende der Nutzung bleihaltiger Munition einsetzen. Zumal es längst bleifreie Alternativen gibt. „Ballistische Untersuchungen belegen, dass es mit der bleifreien Munition kein erhöhtes Risiko für Jäger gibt“, betont Tschimpke. Aus seinen eigenen Jagdbezirken hat der NABU bleihaltige Munition verbannt und überzeugende Erfahrungen mit den bleifreien Alternativen gesammelt. „International ist die Jägerschaft längst soweit, nun ist es höchste Zeit für ein konsequentes Verbot von Bleimunition auch in Deutschland!“