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Jetzt NABU-Mitglied werden!Fünf Fragen an Karsten Schwanke
Der NABU-Weißstorchpate im Kurzinterview
07. Juli 2010 -
Das wollte er sich nicht entgehen lassen: Mittwoch vormittag um 11 Uhr ist der aus Köln angereiste Moderator pünktlich in Bergenhusen, wo der NABU die diesjährige Storchenbesenderung beginnt. Karsten Schwanke ist unser NABU-Pate für die vier besenderten Weißstörche.
Herr Schwanke, warum engagieren Sie sich für Weißstörche?
Ich bin unter Störchen aufgewachsen – in meinem brandenburgischen Heimatort Ziesar gibt es auf der mittelalterlichen Burg sogar einen Storchenturm, auf dem jedes Jahr Störche nisten. Außerdem sind Störche für mich Weltreisende mit Bodenhaftung – die gerne die Welt erkunden aber genau so gerne zurück kommen. Ich bin ja auch für Abenteuer Wissen in der Welt unterwegs, komme zum Beispiel gerade aus Kenia für eine Sendung über Elefanten am 18. August, und freue mich, wenn ich zurück nach Hause komme…
Im ZDF moderieren Sie Abenteuer Wissen – gibt es Parallelen zu den Dreharbeiten und der Situation bei der Storchenbesenderung?
Sowohl bei der Storchenbesenderung als auch bei den Dreharbeiten braucht man ein gutes Team, Geduld und natürlich auch etwas Glück. Auf die Besenderung hatten sich die Storchenexperten lange vorbereitet, denn Störche sind vorsichtige Tiere und merken sehr schnell, wenn etwas anders als ist als normal. Wir mussten ein paar Stunden warten und dann lief alles wie am Schnürchen. Während der Sender angelegt wurde, hielt ich den Storch fest, der nun Michael genannt wird. Michael war sehr ruhig und hat nicht einmal gezappelt. So konnten der kleine Solarsender und ein Ring zügig angebracht werden.
Karsten Schwanke, 1969 in Belzig geboren, wuchs in Ziesar auf und besuchte dort die Schule. Der studierte Meteorologe moderierte ab 1996 „Das Wetter im ARD-Morgenmagazin“. Es folgte dann neben der Tiersendung für Kinder „Chamäleon“ unter anderem die ARD-Wissenschaftssendung „Kopfball“. Im Jahr 2006 wechselte er zum ZDF, wo er seitdem das Wissensmagazin „Abenteuer Wissen“ präsentiert. Im Januar 2010 erhielt die Sendung die Goldene Kamera. Karsten Schwanke ist seit 2003 verheiratet, hat eine Tochter, einen Sohn und lebt in Köln.
Was hat Sie bei der Storchenbesenderung am meisten fasziniert?
Das waren viele Kleinigkeiten, zum Beispiel, dass sich die drei Jungstörche im nahen Nest überhaupt nicht für die Aktion interessierten. Oder dass die Ornithologen dem Storch einige Federn gezupft haben. Diese Federn werden jetzt genetisch untersucht, um zum Beispiel herauszufinden, ob sich die Ostzieher von den Westziehern unterscheiden oder ob es gentische Unterschiede zwischen spanischen und ukrainischen Störchen gibt.
Was wünschen Sie sich für die Weißstörche?
Die Weißstörche brüten bei uns, daher haben wir eine besondere Verantwortung für diese Tiere. Ich wünsche mir, dass der Lebensraum der Störche und damit ihre Nahrungstiere nicht weiter verschwinden. Außerdem bin ich sehr gespannt auf die Senderdaten: Sie werden mit den Wetterdaten in den Überwinterungsgebieten verglichen, um zum Beispiel Rückschlüsse auf den Einfluss des Klimawandels zu erhalten - was mich als Meteorologen natürlich sehr interessiert.
Haben Sie Ihren Kindern erzählt, der Storch würde die Babys bringen?
Die Geschichte vom Klapperstorch, der auf dem Hausdach nistet und sich dafür mit einem Baby bedankt, kenne ich zwar auch, aber diese Story bringt es nicht mehr, würde ich sagen. Da lächeln selbst Vierjährige müde. Heutzutage wissen unsere Kinder Bescheid, woher so ein Baby kommt…
Mehr über Karsten Schwanke
TV-Meteorologe und Wissenschaftsjournalist Karsten Schwanke ist leidenschaftlicher Outdoorfan mit der Mission, Menschen für die spannenden Zusammenhänge von Wetter und Klima zu begeistern. Mehr →
Wir fragen den Meteorologen und Wissenschaftsjournalisten Karsten Schwanke: Was haben Starkregen, Orkanstürme und Hitzewellen mit der Klimakrise zu tun? Wie fühlt sich das an, wenn man nach extremen Wettereignissen Bilder der Verwüstung einordnen muss? Mehr →