In diesen Zeiten schöpfen wir besonders viel Kraft in der Natur. Werden Sie NABU-Mitglied und helfen Sie mit, damit wir die Natur auch in Zukunft genießen können.
Jetzt NABU-Mitglied werden!Malta genehmigt Zugvogeljagd
Beschluss verstößt gegen EU-Gesetze
22. April 2010 - Die Regierung von Malta hat nach zweijähriger Unterbrechung erneut die Frühjahrsjagd auf Zugvögel genehmigt und setzt sich damit über die Proteste zahlreicher Umwelt- und Naturschutzverbände hinweg. Der NABU und sein Dachverband BirdLife International hatten im März mehr als 120.000 Protestunterschriften gegen eine Wiederaufnahme der besonders umstrittenen Frühjahrsjagd gesammelt und dem maltesischen Premierminister Lawrence Gonzi übergeben. „Die Zugvogeljagd im Frühjahr ist ein klarer Verstoß gegen die Gesetzgebung der EU“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Europäische Gerichtshof hatte erst vor wenigen Monaten die Frühjahrsjagd auf Malta in den Jahren 2004 bis 2007 für unrechtmäßig erklärt. „Erneut werden Vögel zur lebenden Zielscheibe, für deren Schutz sich andere Länder – in denen die Vögel brüten – oftmals mit großem Aufwand einsetzen“, so Tschimpke. So könne Artenschutz in Europa nicht funktionieren.
In der Zeit vom 24. bis 30. April erlaubt Malta einer auf 2.500 begrenzten Zahl von Vogeljägern den Abschuss von 3.900 Turteltauben und 3.600 Wachteln. Der NABU und sein Partnerverband auf Malta wollen die Einhaltung der Bestimmungen nun mit Freiwilligen kontrollieren, die sich für ein Vogelschutzcamp auf der Mittelmeerinsel gemeldet haben. „Unsere rund 50 Vogelschützer können zwar nicht überall gleichzeitig sein, doch können wir illegale Abschüsse mit Videos belegen und den örtlichen Polizeikräften Verstöße umgehend melden“, erklärte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow und fügte hinzu: „Wir wissen aus früheren Jahren, dass außer den zur Jagd freigegebenen Arten auch andere, oftmals in ihrem Bestand gefährdete Vogelarten, dem Jagdeifer zum Opfer fallen.“
Malta ignoriert mit seiner Entscheidung pro Frühjahrsjagd auch die jagdpolitischen Leitlinien der Europäischen Kommission. Diese untersagen Ausnahmen vom Verbot der Frühjahrsjagd, wenn sich Vogelarten in einem ungünstigen Erhaltungszustand befinden. Genau das trifft auf Turteltauben wie auf Wachteln zu, deren Bestände in Deutschland und anderen Ländern Mitteleuropas immer weiter abnehmen.
Unzählige Zugvögel passieren Malta jedes Jahr auf ihren Reisen. Doch obwohl sich Malta seit 2009 den EU-Vogelschutzrichtlinien verpflichtet hat, ist die Insel alles andere als ein sicherer Rückzugsort. NABU und BirdLife Malta setzen sich für die Zugvögel ein. Mehr →
Ein aus Deutschland stammender Fischadler ist Montagnachmittag auf seinem Zugweg über Malta geschossen worden, noch dazu in einem ausgewiesenen Schutzgebiet. Der seltene Vogel wurde ein Opfer der nahezu unkontrollierten Vogeljagd auf der Mittelmeerinsel. Mehr →
Rund 122.000 Unterschriften gegen die Frühjahrsjagd auf Malta wurden jetzt an den maltesischen Premierminister Gonzi übergeben. Noch ist die Jagdsaison nicht eröffnet. Doch die ersten Jäger schießen bereits. Zehntausend Zugvögel sind in Lebensgefahr. Mehr →
Die EU-Kommission hat Malta aufgefordert, den Bestimmungen des Europäischen Gerichtshofes hinsichtlich der Jagd auf Zugvögel Folge zu leisten. Nach zweijähriger Unterbrechung hatte der Inselstaat im April die Jagd auf Wachteln und Turteltauben erlaubt. Mehr →
Teilnehmer des vom NABU unterstützten Vogelschutzcamps auf Malta registrierten in einer Woche mehr als 1.000 Verstöße gegen geltende Bestimmungen zum Schutz von Zugvögeln, die sich auf dem Weg in ihre mittel- und nordeuropäischen Brutgebiete befinden. Mehr →