Kleinlaster verursachen europaweit zwölf Prozent des Kohlendioxidausstoßes im Verkehr. Zur Diskussion über Gegenmaßnahmen luden NABU und Volkswagen nach Hannover ein.
Neue Klimagas-Grenzwerte für Kleinlaster?
NABU und VW laden zur Veranstaltung „Mobil im Dialog“ ein
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Im Dialog. Vlnr: Dietmar Oeliger, NABU, Dr. Wolfgang Schreiber, VW Nutzfahrzeuge, Marten Bosselmann, BIEK, Veit Steinle, BMVBS, Lars Mönch, Umweltbundesamt und Birgit Fehst, Moderatorin
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NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller weist auf die gute Tradition hin, in der das Dialogforum steht und freut sich, dass schon zu vielen Themen im Klima- und Umweltschutz diskutiert wurde.
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Die Diskussion zum Thema Kleinlaster lockte über 90 Gäste nach Hannover. Auf dem Gelände der Volkswagen-Werke fand die 9. Veranstaltung von NABU und Volkswagen statt.
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Michael Scholing von Volkswagen weist bei seiner Einführung darauf hin, dass an diesem Tag vor genau 60 Jahren der erste VW-Bus im Volkswagen-Werk in Hannover gefertigt wurde.
5. Mai 2010 – „Alles nimmt ab in der Welt, aber die Laster nehmen zu“: ein Sprichwort – eigentlich auf einen Charakterzug von Menschen gemünzt – trifft gewissermaßen auch auf kleine Nutzfahrzeuge zu, die von Handwerkern und Kurieren genutzt werden und ohne die die Versorgung mit Gütern unseres täglichen Bedarfs kaum mehr vorstellbar ist.
Doch diese Laster brauchen Kraftstoff und stoßen entsprechend Kohlendioxid aus. Die Europäische Kommission hat nun einen Gesetzesvorschlag für einen CO2-Grenzwert – anstatt bei Pkw – für leichte Nutzfahrzeuge vorgestellt. Damit sollen die Emissionen schrittweise von 2014 bis 2016 auf durchschnittlich 175 Gramm Kohlendioxid je Kilometer und 135 Gramm ab 2020 reduziert werden. Zum Vergleich: Derzeit liegen die durchschnittlichen Emissionswerte noch bei rund 200 Gramm. Bei Überschreitung der Grenzwerte will die Kommission – ebenfalls wie bei Pkw – Strafzahlungen erheben.
Droht nach den CO2-Grenzwerten für Pkw nun eine Neuauflage des Tauziehens zwischen EU-Kommission und Mitgliedsstaaten und zwischen Autoindustrie und Umweltverbänden? Sind die Vorgaben überhaupt notwendig und realistisch? Nutzfahrzeuge werden schließlich nicht zum Vergnügen gekauft und bewegt, sondern müssen ihre Kraftstoffeffizienz schon aus ökonomischen Gründen stetig verbessern. Auf der anderen Seite sind Kleinlaster wie VW Caddy und Mercedes Sprinter, auf deren Konto zwölf Prozent der verkehrsbedingten EU-Kohlendioxidemissionen gehen, scheinbar nur größere Autos mit mehr oder weniger Sitzen; die Technik ähnelt sich. Welche Maßnahmen also sind machbar, kosteneffizient und besonders wirksam? Diese und weitere Fragen wurden diskutiert am Montag, den 8. März 2010 im Volkswagen-Werk in Hannover.