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Jetzt NABU-Mitglied werden!Bunte Wiesen und Weiden verschwinden
NABU fordert strengere Regeln gegen Grünlandumbruch
20. November 2009 - In Deutschland setzt sich der Schwund von Wiesen und Weiden deutlich fort. Dies geht aus den jüngsten Zahlen des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor. Aus Umweltsicht sind von einem Grünlandverlust gleich mehrere Ressourcen betroffen: „Es werden klimaschädigende Treibhausgase freigesetzt, der Wasserschutz gerät in Bedrängnis und die Artenvielfalt geht zurück, denn der Grünlandumbruch findet oftmals auf feuchten oder anderweitig sensiblen Böden statt. Der fortschreitende Grünlandumbruch geht an die ökologische Substanz, gefährdet das Überleben bedrohter Tier- und Pflanzenarten und verschandelt das Landschaftsbild“, warnt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Vor allem Niedersachsen und Thüringen haben innerhalb der letzten zwölf Monate starke Rückgänge zu verzeichnen – in Niedersachsen waren es 1,4 Prozent und in Thüringen sogar 2,4 Prozent Rückgang. Mittlerweile gibt es drei Bundesländer (Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern) mit deutlich über fünf Prozent Grünlandverlust seit 2003, zudem stehen Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen knapp an der Fünf-Prozent-Schwelle.
Bundesweit ist das Grünland seit 2003 von 5,02 Millionen Hektar auf 4,8 Millionen Hektar zurückgegangen; also absolut um 4,4 Prozent, bezogen auf den Anteil an der gesamten landwirtschaftliche Nutzfläche um 3,6 Prozentpunkte. „Es wird höchste Zeit, dass Bund und Länder entschieden gegen den fortschreitenden Grünlandumbruch vorgehen und Gegenmaßnahmen ergreifen“, so Tschimpke weiter. Zu den notwendigen Schritten gehörten die Umsetzung eines konkreten Umbruchverbots sowie die Schaffung von Förderprogrammen zum Grünlandschutz.
Der NABU erneuert seine Forderung an Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner, sich für den Erhalt von Wiesen und Weiden einzusetzen. Neben einer Genehmigungspflicht für den Grünlandumbruch müssten Bund und Länder für sensible und feuchte Standorte ein absolutes Umbruchverbot verordnen. Aus Klimaschutzgründen sei ein Verbot dringend erforderlich, denn nach dem Umbruch von Grünland werde ein erheblicher Teil des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs freigesetzt. Zudem müssten alle übrigen Grünlandstandorte, die durch Umbruch verloren gehen, bereits jetzt innerhalb des landwirtschaftlichen Betriebs durch Wiedereinsaat ersetzt werden.
„Wenn wir das Artensterben stoppen und mehr Klimaschutz erreichen wollen, kann sich Deutschland keinen weiteren Grünlandumbruch leisten“, so Tschimpke abschließend.
NABU-Ansprechpartner:
Felix Grützmacher, Tel. 030-28 49 84-16 22
Dr. Rainer Oppermann Tel. 06 21-3 28 87 90