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NABU fordert rasche Einführung eines Zulassungsverfahrens für Jagdmunition
Jagdmunition kommt gegenwärtig in den Handel, ohne dass ihre Unbedenklichkeit in Sachen Umweltbelastung und Sicherheit zuvor untersucht wird. Der NABU fordert die Bundesregierung auf, unverzüglich ein Zulassungsverfahren für Jagdmunition einzuführen. Im Zuge des in Brandenburg betriebenen Monitorings mit verschiedenartiger Jagdmunition hatte sich herausgestellt, dass das Abprallverhalten von am Markt befindlicher Munition erst nach Jahren des Einsatzes offenbar wird:
So war beispielsweise das bleihaltige ABC-Jagdgeschoss erst vom Markt genommen worden, nachdem es einen tödlichen Jagdunfall gegeben hatte, bei dem das Geschoss drei mal an Bäumen abgeprallt war und anschließend einen Jäger in die Brust getroffen hatte. "Es ist geradezu ungeheuerlich, dass die Munitionsindustrie die Jäger wie die Verbraucher offenbar seit Jahren für Freilandstudien benutzt", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. "Wir unterstützen ausdrücklich die Forderung der Deutschen Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen DEVA, das Abprallverhalten von Jagdmunition vor deren Einsatz zu untersuchen".
Darüber hinaus muss ein Zulassungsverfahren sicher stellen, dass alle verbraucherschutzrelevanten Aspekte von Munition untersucht werden. "Das Lebensmittelmonitoring belegt seit Jahren, dass das im Verkehr befindliche Wildbret durch die Verwendung bleihaltigerer Geschosse weit über den zulässigen Grenzwerten belastet ist", so der NABU- Präsident. "Die Munitionsherstellung ist gegenwärtig ein freies Spielfeld der Industrie, das zu Lasten der durch Bleivergiftung in großer Zahl verendender Seeadler, der Gesundheit der Verbraucher und der Sicherheit von Jägern und Waldspaziergängern betrieben wird."
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Beitrag erstellt am 25. Juli 2008.