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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wolf in Sachsen überfahren
Acht Monate alter Welpe wurde vom Auto erfasst
26. Januar 2008 -
Ein 54-jähriger Autofahrer hat am Freitag auf der Bundesstraße 156 zwischen Boxberg und Weißwasser einen Wolf angefahren und tödlich verletzt. Das Tier verendete noch auf der Straße, wie die Polizei mitteilte. Der Fahrer und seine Begleiterin blieben unverletzt. Sie seien in Richtung Weißwasser unterwegs gewesen, als plötzlich ein Rudel Wölfe über die Straße gelaufen sei. Den Zusammenstoß mit dem Tier, das zuletzt die Straße überquerte konnte der Fahrer nicht mehr verhindern.
Bei dem Wolf handelt es sich um einen männlichen Welpen im Alter von acht Monaten. Das Tier hat ein Gewicht von 30 Kilogramm. Die Begutachtung vor Ort wurde vom "Wildbiologischen Büro Lupus" vorgenommen. Zur weiteren Untersuchung wird das Tier an das Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht.
Derzeit leben in der Lausitz drei Wolfsrudel. Der Unfallort liegt im Territorium der Nochtener Wolfsfamilie, dessen Revier in großen Teilen von der Bundesstraße durchschnitten wird. Erst im Februar 2007 ist unweit der heutigen Unfallstelle ein Wolfswelpe zu Tode gekommen. Im Winter 2006 wurde auf der A 13 bei Forst ebenfalls ein Wolf von einem LKW tödlich verletzt.
Der Straßenverkehr ist die größte Gefahr für die Wölfe
"Jeder getötete Wolf ist ein herber Verlust, der die Wolfspopulation ins Wanken bringt", erklärt NABU-Projektmitarbeiter Markus Bathen. Denn bisher gibt es lediglich vier Paare, die Welpen aufziehen. Wenn diese Elterntiere zu Tode kommen, steht der Wolf in Deutschland so plötzlich wieder vor dem Aus, wie er vor zehn Jahren aufgetaucht ist.
Wölfe legen täglich durchschnittlich 30 bis 50 Kilometer zurück. Die Zerschneidung der Landschaft ist so groß, dass sie gezwungen sind Straßen zu queren. In Deutschland leben derzeit ungefähr 30 Wölfe. Damit ist es hier das seltenste Säugetier überhaupt.