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Jetzt NABU-Mitglied werden!Wolfsverdacht in Mecklenburg-Vorpommern
NABU fordert bundesländer-übergreifendes Management
Mit Blick auf eine mögliche Rückkehr von Wölfen in Mecklenburg-Vorpommern hat der NABU ein länderübergreifendes Wolfsmanagement und rasche unbürokratische Hilfe für die Betroffenen gefordert. "Sollte sich der Verdacht eines Wolfsrudels im Raum Woosmer bestätigen, freuen wir uns über den Einwanderer nach Mecklenburg-Vorpommern!", sagte der Vorsitzende des NABU Mecklenburg-Vorpommern, Stefan Schwill. Das scheue Wildtier sei eine Bereicherung unserer Naturräume, das eine Chance verdiene, in Deutschland wieder dauerhaft heimisch zu werden. Daher müssten die einzelnen Bundesländer rechtzeitig Pläne in der Schublade haben, die das Zusammenleben von Mensch und Wolf regeln.
Der NABU fordert die Landesregierung auf, rasch aktiv zu werden. Wichtig sei jetzt vor allem die eindeutige Zuordnung der gefundenen Spuren. Nur ausgewiesene Experten sind in der Lage, anhand von Fährten und Spuren zu erkennen, ob es sich um Wölfe oder wildernde Hunde handelt.
Seit Anfang April sind auf einer Weide bei Woosmer im Kreis Ludwigslust vier Mutterschafe und acht Lämmer gerissen worden. Sollte ein Wolf die Schafe gerissen haben, müsste die Landesregierung nach Auffassung des NABU dem betroffenen Schäfer schnell und unbürokratisch helfen. Ein erfolgreicher Schutz des scheuen Jägers ist nur in Kooperation und unter Integration der betroffenen Menschen möglich.
Gerade einzelne Wölfe haben einen großen Aktionsradius und dass Wölfe auch nach Mecklenburg-Vorpommern einwandern, ist nichts neues. Spätestens jetzt muss der Landesregierung klar werden, wie dringend notwendig ein mit Sachsen und Brandenburg abgestimmter Managementplan für den Wolf ist. "Die fachlichen Grundlagen sind seit langem bekannt, es mangelt nur an der Umsetzung," so der NABU-Landesvorsitzende.
Der NABU unterstützt auch in Mecklenburg-Vorpommern den Aufbau eines ehrenamtlichen Netzwerkes von Wolfsbetreuern und setzt sich aktiv für den Erhalt von ehemaligen Truppenübungsplätzen und großflächigen Schutzgebieten ein, die sich als Rückzugsräume für Wölfe eignen. Antworten auf dringende Fragen zum Umgang mit dem Wolf bietet auch die NABU-Broschüre "Willkommen Wolf".